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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Androgen Patterns in Polycystic Ovary Syndrome (PCOS)  
 Einleitung: Das polyzystische Ovarien-Syndrom (PCOS) ist die häufigste endokrine Erkrankung von Frauen. Zahlreiche klinische Phänotypen mit unterschiedlichen Hormonspiegeln und Symptomen können unterschieden werden. Die genauen Ursachen und pathologischen Hintergründe sind bis heute noch nicht vollständig geklärt. Ziel dieser Dissertation war es, eine umfassende genetische und biochemische Analyse in einer großen, gut charakterisierten Kohorte von PCOS-Patientinnen durchzuführen.



Methoden: Für die Analyse von betroffenen Steroidhormonen wurden zwei unterschiedliche Methoden von Liquid-Chromatographie-Massenspektometrie (LC-MS/MS) durchgeführt. Hierfür wurden ein kommerziell verfügbarer Kit (SteroIDQ, Biocrates, Innsbruck, Österreich) und eine in einem universitären Zentrum für Massenspektrometrie (Manchester Academic Health Science Centre, University Hospital South Manchester, Vereinigtes Königreich) entwickelte Methode für Steroid-LC-MS/MS angewendet. Weiters wurde auf Basis der LC-MS/MS Messergebnisse eine umfassende Analyse der Testosteron-zu-Dihydrotestosteron Ratio (TT/DHT Ratio) und deren Einfluss auf den Hormon- und Glukosestoffwechsel bei PCOS-Patientinnen untersucht. Als weitere Untersuchungsebene wurde der Einfluss von genetischen Polymorphismen von Kandidatengenen des PCOS auf verschiedene Stoffwechsel-Parameter bei PCOS-Patientinnen evaluiert.



Ergebnisse: Die Verwendung des kommerziell erhältlichen Kits SteroIDQ zur massenspektrometrischen Quantifizierung mehrerer Steroidhormone erwies sich als unzureichend für unsere Fragestellungen. Die an der Universität Manchester erhobenen Steroid-Messergebnisse zeigten deutliche Unterschiede zwischen PCOS-Patientinnen und gesunden Kontrollen für Testosteron (p<0.001), Androstendion (p<0.001), und DHEA (p<0.001), aber nicht für Dihydrotestosteron (p=0.072). Außerdem wiesen PCOS-Patientinnen eine signifikant höhere TT/DHT Ratio (p<0.001) im Vergleich zu gesunden Kontrollen auf. Innerhalb der PCOS-Kohorte wurden signifikante Korrelationen der TT/DHT Ratio mit diversen anthropometrischen Parametern und Parametern des Glukose-, Lipid- und Hormonstoffwechsels gefunden, die die TT/DHT Ratio als neuen Risikoparameter bei PCOS auswiesen.

Eine Genvariante des Inhibins (rs12720062) zeigte bei heterozygoten Genotypen „AG“ eine signifikante Assoziation mit Messwerten für LH (p=0.042), AMH (p=0.033), ACTH (p=0.022), Cortisol (p=0.042), Testosteron (p=0.004), Androstendion (p=0.005) und freiem Testosteron (p=0.007).



Schlussfolgerung: In der vorliegenden Dissertation wurde eine große Kohorte von PCOS-Patientinnen biochemisch und genetisch charakterisiert und neue Forschungsansätze validiert. Die neu eingeführte TT/DHT Ratio, basierend auf MS-Steroidmessungen, kann als neuer Risikoparameter für metabolische Veränderungen bei PCOS angesehen werden.  
 PCOS, Testosteron, TT/DHT Ratio, Metabolisches Syndrom  
 
 2015  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Münzker, Julia; Mag.rer.nat.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 094 202 PhD-Studium (Doctor of Philosophy); Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Obermayer-Pietsch, Barbara; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Lerchbaum, Elisabeth; Ass.-Ärztin Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.
  Magnes, Christoph; Mag. Dr.