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Bibliografische Informationen
 B-Zellsubpopulationen bei Patienten mit Immundefizienz  
 HINTERGRUND: Die CVID (Common Variable Immunodeficiency) und die selektiven Immundefekte (sID) gehören zur Gruppe der Antikörpermangelsyndrome, die zu den klinisch am meisten anzutreffenden primären Immundefekten zählen. Betroffene, die sich meist mit rezidivierenden bakteriellen Infektionen des Atemwegstraktes präsentieren, weisen größtenteils eine normale B-Zellzahl auf, weshalb ein Entwicklungsblock in der Antigen-abhängigen B-Zellreifung angenommen wird. Mittels Durchflusszytometrie konnten bei CVID-Patienten bereits mehrere Defekte in der Differenzierung bestimmter B-Zellsubpopulationen festgestellt werden. Während diese Methode bei der CVID mittlerweile zur Routinediagnostik zählt, findet sie bei sID zum einen kaum Anwendung und zum anderen gibt es für diese Patientengruppe nur wenige Daten zur Häufigkeit der einzelnen B-Zellpopulationen.



METHODEN: Bei dieser Studie nahmen 24 CVID-Patienten, 19 sID-Patienten (14 mit IgG-Subklassendefekt, 3 mit selektiver IgA-Defizienz und 2 mit selektivem IgM-Mangel) und 54 gesunde Probanden teil. Mittels 7-Kanal-Durchflusszytometrie (BD Canto II Zytometer, Software FACSDiva) wurden anhand der Oberflächenmarker folgende B-Zellsubpopulationen analysiert: Naive (CD19+IgD+CD27–), IgD-Memory (CD19+IgD+CD27+), Postswitch (Ps)-Memory (CD19+IgD–CD27+) und doppelnegative B-Zellen (CD19+IgD–CD27–), sowie transitionale B-Zellen (CD19+CD27–IgD+CD38++CD24++)und CD27high Plasmablasten (CD19+IgD–CD27++). Zudem wurde die Expression von CD38, CD80 und CD95 für jede Population bestimmt. Die statistische Analyse und Darstellung der Daten erfolgte mit dem Statistikprogramm PASW Statistics 18.0.



RESULTATE: Die CVID-Patienten zeigten signifikant erniedrigte Plasmablasten (0,1%) und Ps-Memory (3,9%), sowohl im Vergleich zur sID Gruppe (0,5%, p ≤ 0,0005; 20,7%, p ≤ 0,0005) als auch zu den gesunden Probanden (0,6%, p ≤ 0,0001; 17%, p ≤ 0,0001). Zudem waren die CD38–/CD80–-Ps-Memory B-Zellen (33,9%) im Vergleich zur Kontrollgruppe (22,7%, p ≤ 0,001) und die naiven B-Zellen (77%) im Vergleich zur sID-Gruppe (51%, p ≤ 0,001) signifikant erhöht. Die CD38+/CD80+- Ps-Memory (12,1%) wie auch die CD38+/CD95+- Ps-Memory (13,0%) und CD38+/CD95+ naiven B-Zellen (1,3%) der sID-Patienten waren, verglichen mit den gesunden Probanden (20,4%, p ≤ 0,001; 24,5%, p ≤ 0,001; 2,5%, p ≤ 0,001), signifikant erniedrigt.



SCHLUSSFOLGERUNG: Die drastisch erniedrigten Plasmablasten und Ps-Memory B-Zellen der CVID-Patienten unterstützen die Hypothese, dass der Antikörpermangel durch eine Störung bzw. einen Stopp während der B-Zelldifferenzierung im Keimzentrum bedingt ist. Die selektiven Immundefekte, welche normale Werte für diese Populationen aufweisen, scheinen hingegen viel eher Folge eines gestörten Isotypen-Wechsels zu sein.  
 humoraler Immundefekt; CVID; IgG-Subklassendefekt; selektive IgA-Defizienz; selektiver IgM-Mangel; B-Zellsubpopulationen; FACS-Analyse  
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 2011  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hagspiel, Veronika
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Brezinsek, Hans-Peter; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.