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Bibliografische Informationen
Titel
Evaluierung des Wirkungs- und Sicherheitsprofils von "Lecanemab" im Vergleich zu den aktuell in Österreich zugelassenen Alzheimer-Therapieoptionen
Kurzfassung
Einleitung:
Die Alzheimer-Demenz (AD) zählt zu den häufigsten neurodegenerativen Demenzerkrankungen und ist gekennzeichnet durch einen fortschreitenden Verlust von funktionstüchtigem Hirngewebe und mikrovaskuläre Veränderungen. Sie zählt mit einem Anteil von bis zu 60% zur häufigsten Demenzform. Aufgrund des demographischen Wandels und der zunehmenden Lebenserwartung in der Bevölkerung, nimmt die Zahl der Alzheimer-Patient*innen stetig zu. Dies stellt nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung, sondern auch eine wachsende gesellschaftliche Belastung dar. Vor diesem Hintergrund wird der dringende Handlungsbedarf, effektive therapeutische Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, um den Verlauf der Erkrankung günstig zu beeinflussen, deutlich.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Alzheimer-Erkrankung, ihren pathophysiologischen Grundlagen sowie den derzeit verfügbaren Therapiemöglichkeiten in Österreich. Ein besonderer Fokus wurde auf den Vergleich der konventionellen medikamentösen Therapie mit dem seit kürzlich in Europa zugelassenen monoklonalen Antikörper Lecanemab gelegt.
Methodik:
Die Arbeit stützt sich auf eine systematische Literaturrecherche, dabei wurden Primär- als auch Sekundärquellen berücksichtigt. Die Auswahl der Literatur erfolgte über die medizinische Datenbank PubMed, Google Scholar sowie über einschlägige Fachbücher/-seiten und die aktuell gültige S3-Leitlinie Demenzen.
Resultate:
Zu den etablierten medikamentösen Behandlungsansätzen der Alzheimer-Demenz in Österreich zählen die Acetylcholinesterase-Hemmer Donepezil, Rivastigmin und Galantamin sowie der NMDA-Antagonist Memantin. Durch die Erhöhung von Acetylcholin im synaptischen Spalt bzw. die Reduktion glutamatvermittelter Exzitotoxizität zielen die Substanzen darauf ab, kognitive Symptome zu stabilisieren und den fortschreitenden kognitiven Verlust zu verlangsamen. Im Gegensatz zu den klassischen symptomatisch wirksamen Substanzen, zielt der kürzlich zugelassene monoklonale Antikörper Lecanemab auf eine krankheitsmodifizierende Wirkung ab. Der Antikörper richtet sich gezielt gegen β-Amyloidablagerungen und soll so den Verlauf der Alzheimer-Erkrankung direkt beeinflussen.
Alle Wirkstoffe zeigten eine signifikante Verbesserung der kognitiven Funktionen, gemessen am ADAS-cog-Score. Während die etablierten Alzheimer-Therapien überwiegend gut verträglich sind und meist nur milde gastrointestinale Nebenwirkungen verursachen, traten unter der Therapie mit Lecanemab zum Teil schwerwiegendere unerwünschte Ereignisse, insbesondere amyloidassoziierte Bildgebungsanomalien wie ARIA-E und ARIA-H auf.
Diskussion:
Zusammenfassend zeigt Lecanemab einen krankeitsmodifizierenden Effekt, dessen therapeutischer Nutzen im Vergleich zu den etablierten Therapien jedoch als begrenzt einzuschätzen ist. Hinzu kommen deutlich höhere Behandlungskosten, die eine sorgfältige Abwägung des Kosten-Nutzen-Verhältnis erfordern. Lecanemab stellt somit noch keinen Durchbruch, sondern vielmehr einen ersten Fortschritt in der krankheitsmodifzierenden Behandlung der AD dar. Gleichzeitig verdeutlicht dies den anhaltenden Bedarf an weiterer Forschung zu wirksamen und sicheren Therapieoptionen.
Schlagwörter
Alzheimer, Alzheimer-Therapie, Acetylcholinesterase-Hemmer, NMDA-Rezeptor-Antagonist, Lecanemab
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Sachgebiete
Neurologie
Pharmazie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Trettan, Birgit
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Lehrstuhl für Pharmakologie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Beubler, Eckhard; Univ.-Prof.i.R. Mag.pharm. Dr.
Mitbetreuer*in (intern)
Heinemann, Akos; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
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