| Hintergrund: Magenkarzinome zählen mit einer Inzidenz von ca. 10/100000 pro Jahr zu den zweithäufigsten malignen epithelialen Neoplasien im deutschsprachigen Raum. In den letzten 30 Jahren ist eine sinkende Prävalenz und Mortalität zu verzeichnen. Trotzdem kann dieser Tumorentität weiterhin eine wichtige klinische Bedeutung zugesprochen werden. Auf Grund der unspezifischen Symptomatik liegt in den meisten Fällen bei Diagnosestellung bereits ein fortgeschrittenes Tumorstadium vor.
Methoden: Es wurde eine retrospektive Single-Center-Studie an der klinischen Abteilung für Allgemeinchirurgie Graz durchgeführt. Im Zeitraum von 1994 bis 2004 wurden 341 Patienten, die an einem Magenkarzinom erkrankten, stationär behandelt. 265 Patienten erfüllten die definierten Einschlusskriterien der Studie. Die relevanten Datensätze wurden über Medocs und über die Krankengeschichten in Papierform analysiert und statistisch ausgewertet. Daten über die Lebensqualität wurden mittels eines Fragebogens von den überlebenden Patienten erhoben.
Ergebnisse: Die 265 Patienten teilten sich in 155 Männer (58%) und 110 Frauen (42%). Das durchschnittliche Alter der Studienpopulation lag bei 68,9 Jahren. Nach einer radikalen chirurgischen Therapie betrug die durchschnittliche Überlebenszeit in dieser Studie 67,9 Monate.
Unabhängig vom Tumorstadium betrug die 1-Jahres-Überlebensrate 69,8%, die 3-Jahres-Überlebensrate 46,8% und die 5-Jahres-Überlebensrate 36,0%. In den ersten 5 Jahren verhielt sich die Überlebenszeit zwischen Männern und Frauen annähernd kohärent.
Von den 265 Teilnehmern haben 40 Patienten (15%) den Fragebogen ausgefüllt, 147 Patienten (55%) waren zum Zeitpunkt der Befragung bereits verstorben. 6 Patienten (2%) litten an Demenz, wodurch die sinngemäße Beantwortung des Fragebogens nicht möglich war. 5 Patienten (2%) verweigerten die Teilnahme an der Befragung. 67 Patienten (26%) waren nicht erreichbar.
Schlussfolgerung: Auf Grund der sinkenden Mortalität kann und sollte neben einer radikalen chirurgischen Therapie immer mehr die Erhaltung der Lebensqualität des Patienten in den Vordergrund rücken.
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