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Medizinische Universität Graz
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Bibliografische Informationen
Titel
Moderate and späte Frühgeborene: eine prospektive Analyse neonataler Morbiditäten, Ursachen und Häufigkeit von Rehospitalisationen während des ersten Lebensjahres und entwicklungsneurologisches Outcome mit 12 Monaten
Kurzfassung
Hintergrund und Zielsetzung
Moderate und späte Frühgeborene stellen einen Anteil von fast 85% aller Frühgeburten dar. Es ist wesentlich, diejenigen moderaten und späten Frühgeborenen zu identifizieren, die ein Risiko für ein ungünstiges Outcome haben. Das derzeitige Wissen über Morbiditäten und die neurologische Entwicklung innerhalb des ersten Jahres ist jedoch noch begrenzt. Ziel dieser Arbeit war es daher, neonatale Morbiditäten, General Movements (GMs), Rehospitalisierungsraten und die neurologische Entwicklung von moderaten und späten Frühgeborenen während des ersten Jahres zu untersuchen.
Methoden
Es handelt sich um eine prospektive Follow-up-Studie einer Gruppe von moderaten und späten Frühgeborenen in einem Krankenhaus der Tertiärversorgung. Demographische und klinische Charakteristika hinsichtlich Morbiditätsraten, Verweildauer sowie Raten und Gründe für Rehospitalisationen wurden erfasst. GMs wurden global und detailliert aus einer Videoaufnahme während der Neonatalperiode und einer zweiten Videoaufnahme im Alter von 3 bis 4 Monaten nach der Geburt analysiert. Die Videos wurden anhand des Prechtl General Movement Assessment bewertet und detaillierte Optimalitätsscores (General Movement Optimality Score, GMOS; Motor Optimality Score, MOS) wurden berechnet. Die neurologische Entwicklung wurde im Alter von einem Jahr mit einem standardisierten Assessment beurteilt.
Ergebnisse
Die Studienpopulation umfasste 215 Neugeborene (58% männlich; 60% Einlinge; 99 moderate und 116 späte Frühgeburten) mit einem medianen Gestationsalter von 34 Wochen und einem Geburtsgewicht von 2100 Gramm; 20% von ihnen waren small-for-gestational-age. Moderate Frühgeborene hatten häufiger die Diagnose eines leichten Atemnotsyndroms (26% vs. 13%, p < 0,01) und Ernährungsprobleme mit längerem Bedarf an nasogastraler Sondenernährung (median 9,5 vs. 4,2 Tage, p < 0,01) und parenterale Ernährung (3,5 vs. 2,7 Tage, p < 0,01) sowie eine längere Aufenthaltsdauer auf der NICU (10,6 vs. 3,7 Tage; p<0,01) oder im Krankenhaus (13 vs. 11 Tage; p < 0,01). Zweiundfünfzig Säuglinge (24,3%) wurden 67-mal hospitalisiert, ohne dass sich die Gruppen hinsichtlich der Wiederaufnahmeraten und -ursachen unterschieden. Das mediane Alter bei der Wiederaufnahme betrug 3 Monate, der mediane Aufenthalt 4 Tage. Die häufigste Diagnose war eine Atemwegserkrankung (43,3%).
Die Rate der normalen GMA innerhalb der Neugeborenenperiode betrug 45% bei moderaten Frühgeborenen - und 30 % bei späten Frühgeborenen (37,7% bei moderaten und späten Frühgeborenen). 99 % hatten Fidgety Movements (FMs) im Alter von 3 bis 4 Monaten nach der Geburt. Die GMOS reichte von 12 bis 42 (Median = 31; IQR 25 - 38,5). Der MOS reichte von 12 bis 28 (Median = 24; IQR 23 - 26) und war bei 42% aller Kinder reduziert (e.g. <25). GMOS und MOS unterschieden sich nicht bei moderaten und späten Frühgeborenen. Die GMs während der Neonatalperiode korrelierten nicht mit dem MOS. Die Auswirkungen des Geschlechts, der Mehrlingsgeburt, des postmenstruellen Alters bei der Beurteilung und bestimmter neonataler Morbiditäten oder Komplikationen variierten zwischen den Gruppen des Gestationsalters. 87,5% aller Kinder erreichten bei der Beurteilung im Alter von einem Jahr normale Ergebnisse.
Schlussfolgerung
Bei moderaten Frühgeborenen wurden mehr neonatale Morbiditäten diagnostiziert, aber die gleichen Rehospitalisierungsraten im ersten Lebensjahr wie bei späten Frühgeborenen. Die moderaten und späten Frühgeborenen unserer Studie zeigten eine hohe Rate von abnormalen GMs während des Neugeborenenalters. Alle Säuglinge außer einem hatten FMs. Bei der detaillierten Untersuchung fanden wir jedoch eine hohe Anzahl von reduzierten MOS. Keines unserer Kinder zeigte eine schwere neurologische Entwicklungsverzögerung. Da allerdings jedes 8. Kind im korrigierten Alter von einem Jahr eine moderate Entwicklungsverzögerung aufwies, legen unsere Ergebnisse nahe, dass die Entwicklung von moderaten und späte Frühgeborenen nach der Entlassung überwacht werden sollte.
Schlagwörter
moderate Frühgeborene, späte Frühgeborene, General Movements, Entwicklungsneurologie, Neonatologie, Rehospitalisierungsraten
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2022
Volltext
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Scheuchenegger, Anna Birgitta; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
Studium
UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer/in (intern)
Resch, Bernhard; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
CO – Betreuer/in (intern)
Einspieler, Christa; Univ.-Prof. Dr.phil.
CO – Betreuer/in (intern)
Eber, Ernst; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
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