| Ziel dieser Studie war es, (i) Dimensionen der baulichen und sozialen Wohnumgebung sowie (ii) deren Zusammenhang mit zentralen kardiovaskulären Risikoverhaltensweisen (verschiedenen Komponenten körperlicher Aktivität, Ernährungsverhalten, Rauchverhalten) und -faktoren (BMI, Nüchternblutzucker) zu identifizieren. Wir führten eine Querschnittsstudie (n = 904, Rücklaufquote = 82.2%) unter TeilnehmerInnen (18-91 Jahre) einer Vorsorgeuntersuchung im Fachärztezentrum der
Steiermärkischen Gebietskrankenkasse (Österreich) durch. Während selbstberichtete Daten der TeilnehmerInnen durch einen Fragebogen erhoben wurden, wurde ein zweiter Abschnitt des Fragebogens durch medizinisches Personal ausgefüllt, um Daten zu bestimmten kardiovaskulären Risikofaktoren zu erhalten.
Die körperliche Gesamtaktivität wies einen positiven Zusammenhang mit sozialen Vorbildern in Bezug auf Bewegung auf. Zudem war diese negativ mit der wahrgenommenen Sicherheit vor Kriminalität assoziiert. Viel körperliche Aktivität während der Freizeit wies einen Zusammenhang mit hoher wahrgenommener Verfügbarkeit/guter Instandhaltung der Infrastruktur für FußgängerInnen/RadfahrerInnen sowie vielen sozialen Vorbildern in Bezug auf Bewegung auf. Inverse Zusammenhänge fanden wir zwischen körperlicher Aktivität in der Freizeit und wahrgenommener Konnektivität, Verkehrssicherheit sowie Sicherheit vor Kriminalität. Körperliche Aktivität im Rahmen des aktiven Transportes war positiv mit hoher wahrgenommener Konnektivität sowie vielen sozialen Vorbildern in Bezug auf Bewegung assoziiert.
Bessere kardiovaskuläre Risikoprofile waren mit vielen sozialen Vorbildern in Bezug auf Bewegung sowie hoher körperlicher Gesamtaktivität assoziiert. Niedrige BMI Werte wiesen einen Zusammenhang mit hoher Zufriedenheit hinsichtlich der Verfügbarkeit/Instandhaltung von Infrastruktur für FußgängerInnen/RadfahrerInnen, geringer sozialer Kohäsion, geringer sozialer Unterstützung in Bezug auf Bewegung sowie vielen sozialen Vorbildern in Bezug auf Bewegung auf.
Unsere Ergebnisse legen nahe, dass sowohl bauliche als auch soziale Charakteristika der Wohnumgebung wichtige Korrelate körperlicher Aktivität sowie weiterer zentraler kardiovaskulärer Risikofaktoren sind. |