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Bibliografische Informationen
 Die Hartmann-Operation: Einflussfaktoren für die Rückverlegung und Rückverlegungsrate – eine retrospektive Studie  
 Einleitung
Die Hartmann-Operation zählt zu den häufigsten Notfalloperationen des linken Kolons und wird insbesondere als risikoreduzierendes Verfahren eingesetzt, um mögliche Komplikationen einer Anastomose zu vermeiden. Nach Entfernung des erkrankten Darmanteils wird ein endständiges Stoma ausgeleitet und der distale Darmanteil verschlossen. Das Stoma kann technisch rückverlegt werden, jedoch findet eine Wiederherstellung der Darmkontinuität nicht bei allen Patient*innen statt. In Vergleichsstudien wird von einer durchschnittlichen Rückverlegungsrate von ca. 40 % berichtet. Ziel dieser Studie war es, die Rückverlegungsrate für die Universitätsklinik Graz zu erheben, damit diese mit anderen Studien verglichen werden kann. Zusätzlich sollten Faktoren erhoben werden, welche Einfluss auf die Rückverlegung des Stomas hatten.

Methoden
In dieser retrospektiven Studie wurden Patient*innen erfasst, bei denen zwischen 2010 und 2019 an der Universitätsklinik Graz in der Klinischen Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, eine Hartmann-Operation und gegebenenfalls eine Kontinuitätswiederherstellung durchgeführt wurde. Anschließend erfolgte eine Auswertung der Daten hinsichtlich der Rückverlegungsrate sowie der Einflussfaktoren auf die Rückverlegung.

Ergebnisse
Von 198 Patient*innen, an denen eine Hartmann-Operation durchgeführt wurde, erfolgte bei 56 Patient*innen eine Rückverlegung des Stomas (28 %). Die beiden häufigsten Operationsindikationen waren die perforierte Sigmadivertikulitis (71 %) und das kolorektale Karzinom (32 %). Das Durchschnittsalter der Patient*innen lag bei 66,7 Jahren (Spannweite 20 – 97 Jahre). Die durchschnittliche ASA-Klasse der Patient*innen lag bei 3,1 (Spannweite 1 – 5). In 92 % der Fälle wurde die Hartmann-Operation als Notfalleingriff durchgeführt. Es zeigte sich eine Mortalitätsrate von 16 %. Signifikante Einflussfaktoren für die Rückverlegung des Stomas waren Patient*innenalter (p = 0,011), ASA-Klassifikation (p = 0,011), Malignität (p = 0,017) und Multiviszeralresektion (p = 0,036).

Diskussion
An der Universitätsklinik Graz lag die Rückverlegungsrate im Vergleich zu den betrachteten Studien eher unter dem Durchschnitt. Unsere Studie legt nahe, dass ein jüngeres Patient*innenalter, eine niedrigere ASA-Klassifikation, keine maligne Grunderkrankung und keine Multiviszeralresektion einen positiven Einfluss auf die Rückverlegung des Stomas nach einer Hartmann-Operation hatten.  
 Hartmann-Operation;Kontinuitätswiederherstellung;Stoma;Stomarückverlegung;Diskontinuitätsresektion nach Hartmann  
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Kwade, Wiebke
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Chirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Pfeifer, Johann; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Kresic, Josip; Dr.