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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Auswirkungen von rezidivierenden nächtlichen Sauerstoffentsättigungen ausgelöst durch das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom auf die Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen  
 Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) gehört zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen und ist durch wiederholte Obstruktion der oberen Luftwege mit erhöhter Atemanstrengung, intermittierender Hypoxie sowie gestörtem Schlaf gekennzeichnet. Bei langfristig bestehendem OSAS besteht durch rezidivierende nächtliche Sauerstoffentsättigungen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen wie Insult, KHK, arterielle Hypertonie oder Herzrhythmusstörungen.

Die genauen Entstehungsmechanismen funktioneller Hörstörungen wie plötzlicher Hörsturz, Tinnitus oder Presbyakusis sind bis heute nicht geklärt. Es gibt jedoch diesbezüglich zahlreiche Theorien, wie die der vaskulären, der viralen oder der autoimmunen Genese. Der Einfluss von Hypoxie auf das Innenohr könnte in der Entstehung von funktionellen Hörstörungen ein bedeutender Faktor sein. Mit Hilfe der Messung von Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE) kann man Innenohrschäden, im Speziellen Schädigungen der äußeren Haarzellen, frequenzselektiv erfassen. Die äußeren Haarzellen sind für die nichtlineare Schallverarbeitung in der Kochlea unabdingbar.

Ziel dieser klinischen Studie ist es, herauszufinden ob und inwiefern sich die DPOAE - und somit auch die Funktion der äußeren Haarzellen - bei OSAS-Patienten nach Phasen rezidivierender Sauerstoffentsättigungen verändern. Im Tiermodell konnte bereits eine temporäre Schädigung der äußeren Haarzellen unter hypoxischen Bedingungen nachgewiesen werden.

Bei 39 Patienten (davon 26 mit einem Schlafapnoe-Syndrom), die sich planmäßig einer Polysomnographie auf der Abteilung für Pulmologie am LKH Universitätsklinikum Graz unterzogen, wurden DPOAE-Ausgangswerte bei guter Sauerstoffsättigung tagsüber mit DPOAE-Werten nachts in den Frequenzen 1, 1.4, 2, 2.8, 4 und 6 kHz verglichen. Bei 6 kHz zeigte sich ein Absinken der mittleren DPOAE von -5,65 db bei den OSAS-Patienten. Bei 4 kHz war, im Vergleich zu NonOSAS-Probanden, ein um 3,66 db erniedrigter mittlerer DPOAE-Ausgangswert zu beobachten. Die Ergebnisse in diesen beiden Frequenzen wären durch eine Beeinträchtigung der Innenohrfunktion ausgelöst durch intermittierende hypoxische Verhältnisse aufgrund des Schlafapnoe-Syndroms zu erklären.  
 OSAS - Hypoxie - DPOAE - funktionelle Hörstörungen  
 86
 2011  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Pletschko, Bettina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Walch, Christian; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Ropposch, Thorsten; Dr.med.univ.