| Prionenkrankheiten sind eine Gruppe von Erkrankungen, die sowohl Menschen als auch Tiere betreffen, in der Regel mit schnell fortschreitender Symptomatik auftreten und immer tödlich enden. Erkrankungen ausgelöst durch Prionen treten sehr selten auf, werden aber derzeit so häufig wie nie gemeldet. Das Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der radiologischen Verteilungsmuster kortikaler Läsionen im MRT in Patienten, die an Jakob-Creutzfeldt erkrankten. Diese Verteilungsmuster werden in Bezug zu funktionellen kortikalen Systemen anhand des „dual-origin concept“ und der Phylogenese des Kortex gestellt und untersucht. Dies soll zu einem besseren Verständnis der Erkrankung Jakob-Creutzfeldt und der Bildung neuer Hypothesen dienen. Es wurden zehn PatientInnen mit der Diagnose Jakob-Creutzfeldt retrospektiv selektiert und die dazugehörigen MRT Bilder extrahiert. Die MRT Aufnahmen wurden mittels SPM12 normalisiert und im MNI Raum registriert. Hirnläsionen wurden segmentiert und daraufhin mit einem selbstgeschriebenen Programmcode neuroanatomischen Arealen automatisch zugeordnet. Der Talairach Atlas und der AAL Atlas wurden für die Zuordnung der jeweiligen MRT Voxel verwendet sowie zur späteren statistischen Analyse herangezogen. Als Ergebnisse konnten Hypothesen zum axonalen Transport von Prionen, zum Zusammenhang zwischen klinischer Symptomatik und funktioneller kortikaler Systeme sowie zur Involvierung hauptsächlich neokortikaler Strukturen gefestigt werden. Die Annahme, dass Jakob-Creutzfeldt den primär motorischen Kortex ausspare, sollte aufgrund der Ergebnisse dieser Arbeit überdacht werden. |