Medizinische Universität Graz

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Bibliografische Informationen

Titel

Einfluss der Hauttype und anderer Pigmentierungsmerkmale auf das klinische und auflichtmikroskopische Bild von Melanom der Haut

Kurzfassung

Einleitung: Veröffentlichungen der letzten Zeit belegen immer den Einfluss von Pigmentierungsmerkmalen auf das Aussehen von benignen und malignen melanozytären Hauttumoren.
Zielsetzung: Ziel der Studie war den Einfluss der Hauttypen nach Fitzpatrick und anderer Pigmentierungsmerkmale auf das klinische und auflichtmikroskopische Bild von Melanomen, die in einem klinischen Umfeld diagnostiziert wurden, festzustellen.
Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden die im Hospital General de Valencia (HGUV) in Valencia, Spanien konsekutiv diagnostizierte Melanome im Zeitraum 2008 bis 2013 untersucht. Alter, Geschlecht, Fototyp, Haar- und Augenfarbe der Patienten und Patientinnen wurden ebenso wir die Lokalisation und der Durchmesser der Läsion dokumentiert. Fälle bei denen ein gutes klinisches und/oder dermatoskopisches Bild fehlte wurden von der Studie ausgeschlossen. Folgende histologische Parameter wurden in die Analyse eingeschlossen: Breslow Index, Mitose-Index und die Subtypen des Melanoms(superfiziell spreitendes Melanom, SSM; Lentigo maligna Melanom, LMM, noduläres Melanom NM und akral lentiginöses Melanom). Die dermatoskopische Analyse erfolgte nach den Kriterien des Consensus der International Dermoscopy Society.
Bivariate und multivariate Analyses wurden durchgeführt.
Resultate:
Wir schlossen insgesamt 171 Fälle von Melanomen bei 99 Männern (57,9%) und bei 72 Frauen (42,1%) ein. Die Männer waren gering alter (63,1 Jahre vs 61,5 Jahre). Bie beiden Geschlechtern war das SSM der häufigste histologische Subtyp und der Stamm die häufigste Lokalisation. Frauen hatten haufiger Melanome an den unteren Extremitäten (22,2% vs 8,1% bei Männern, p = 0,009), wogegen Männer eine größerer Anzahl von Melanomen in der Kopf- Halsregion zeigten (26,3% vs 12,5% bei Frauen, p = 0,028).

Durchmesser, Breslow Index und die Mitoserate waren eng mit dem histologischen Subtyp verbunden. Patienten mit dunklere Hauttypen waren zum Zeitpunkt der Diagnose älter (66,3 vs 59,8 Jahre bei hellere Hauttypen, p = 0,017) und hatten häufiger LMM (29,3% bei dunkleren Hauttypen vs 8,3% bei helleren Hauttypen, p = 0,014). NM waren wiederum häufiger bei hellen Hauttypen zu finden. Bezüglich der Dermatoskopie war die dunkelbraune Farbe häufiger in dunkelhäutigen Patienten zu finden und „milky-red areas“ öfter bei hellhäutigen Patienten. Die multivariate Analyse ergab für Patienten mit dunkleren Hauttypen eine odds ratio (OR) für dunkelbraune Farbe ihrere Läsionen von 4,434 wohingen Rot in den Läsionen häufiger in Patienten mir helleren Hauttypen auftrat (OR von 2,412). Heller Hauttypm rot/blone haare und blau/grüne Augen waren alle positive Prädiktoren für das Vorhandensein von “milky-red areas“ mit einer OR von 2,962, beziehungweise von 3,503 und 3,091.
Conclusio: Diese Studie zeigt wie in einer klinischen routine Situation Pigmentierungsmerkmale der Patienten und Patientinnen das klinische und dermatoskopische Aussehen der Melanome beeinflusst, wobei die histologischen Subtypen keine Rolle spielen. Dieses Ergebnis stimmt gut mit früheren Studien überein, wo genetische Marker für die Sonnenempfindlichkeit benutzt wurden. Zusätzlich fanden wir das LMM deutlich häufiger bei Patienten mit dunkleren Hauttypen zu finden sind, wohingegen noduläre Melanome tendenziell häufiger bei Patienten mit hellen Hauttypen auftraten. Multizentrische Studien sind nötig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

Schlagwörter

Melanom, Auflichtmikroskopie, Hauttyp, Pigmentierungsmerkmale

Anzahl Seiten

Publikationsjahr

2016

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