| Zusammenfassung: Die klinische Unterscheidung zwischen benignen und malignen Hautläsionen ist auch für erfahrene Dermatologen schwierig. In klinisch suspekten Fällen ist oft eine Biopsie erforderlich um Malignität auszuschließen. Gesichtsläsionen stellen eine noch größere diagnostische Herausforderung dar; einerseits wegen der ortsspezifischen klinischen und auflichtmikroskopischen Kriterien, welche die einzigartige Histomorphologie der Gesichtshaut widerspiegeln und andererseits wegen der strengen Indikationsstellung für Biopsien in diesem kosmetisch und funktionell empfindlichen Gebiet. Nicht invasive Methoden um die Detektionsrate von malignen Hautläsionen zu verbessern schließen den Gebrauch von Dermatoskopie, computer-gestützter Bildanalyse und, als viel versprechende neue bildgebende Methode, die in vivo konfokale Lasermikroskopie (RCM) ein. In der Literatur sind nur wenige RCM- Studien bekannt, welche suspekte Gesichtsläsionen beinhalten, um den Nutzen dieser Technologie in dieser spezifischen Körperregion zu zeigen.
Ziel: Das Ziel der gegenwärtigen retrospektiven Studie war es, den Benefit der RCM zur Unterscheidung benigner und maligner Gesichtsläsionen zu zeigen. Weiters untersuchten wir unter Beachtung der speziellen Histomorphologie der Gesichtshaut den Unterschied zwischen einem unerfahrenen Beobachter und zwei Experten bei Nutzung dieser neuen Technologie.
Ergebnisse: 160 Gesichtsläsionen von insgesamt 148 Patienten wurden untersucht. Das Alter der Patienten reichte von 5 bis 93 Jahren mit einem mittleren Alter von 65,1 Jahren. 42 Patienten (28%) waren männlich und 106 (72%) waren weiblich. 12 Läsionen waren labiale Läsionen. Die Bilder wurden zweimal von einem einzelnen unerfahrenen Beobachter und einmal konsensuell von zwei Experten untersucht.
Ergebnisse: Die erste Untersuchung der Bilder durch den unerfahrenen Beobachter zeigte eine niedrige Sensitivität (43%) aber eine hohe Spezifität (81%) für die Erkennung maligner Gesichtsläsionen unter Verwendung klinischer, Auflicht- und RCM Bilder zusammen. Die Sensitivität und die Spezifität für die Verwendung klinischer und Auflichtbilder alleine waren 65 % bzw. 79%.
Die zweite Untersuchung der Bilder durch den unerfahrenen Beobachter zeigte eine gute Sensitivität 71 % und Spezifität 87 % für die Erkennung maligner Hautläsionen wurde durch die Verwendung aller Bildtypen zusammen erreicht. Die Sensitivität und die Spezifität für die Verwendung klinischer und Auflichtbilder alleine waren 68 % bzw. 71%.
Die konsensuelle Bilduntersuchung durch die zwei Experten zeigte eine gute Sensitivität (80 %) und Spezifität (84 %) für die Erkennung maligner Gesichtsläsionen unter Verwendung klinischer, Auflicht- und RCM Bilder zusammen. Die Sensitivität und die Spezifität für die Verwendung klinischer und Auflichtbilder alleine waren 71 % bzw. 82 %.
Schlussfolgerung: Unsere Studie zeigt klar die Vorteile der RCM Methode in Verbindung mit klinischen und Auflichtbildern über die Untersuchung klinischer und Auflichtbilder alleine. Eine zweite Untersuchung der Bilder durch den unerfahrenen Beobachter zeigte eine bessere Sensitivität und eine gleiche Spezifität, was klar eine kurze Lernkurve darstellt. Darüber hinaus zeigten zwei Experten verglichen mit einem unerfahrenen Beobachter eine bessere Sensitivität und Spezifität
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