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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Vergleichende Untersuchung zweier digital geplanter Bohrschablonen und der konventionellen Methode zur Insertion kieferorthopädischer Mini-Implantate  
 Ziel: Die digitale Planung und skelettale Verankerung sind ein wichtiger Bestandteil der kieferorthopädischen Diagnostik und Therapie. Ihre Anwendung trägt zur Minimierung von Risikofaktoren während der Behandlung und zur Reduzierung der Therapiedauer bei. Diese Studie untersuchte die Übertragungsgenauigkeit vollständig digital geplanter, 3D-gedruckter Bohrschablonen für kieferorthopädische Mini-Implantate (OMIs) und stellte diese Ergebnisse der freihändigen Insertion gegenüber.

Material und Methoden: Insgesamt wurden im Rahmen dieser Studie 64 Mini-Implantate, welche anhand von digitalen Volumentomographien (DVT) und Intraoralscans der Maxilla geplant wurden, im anterioren Gaumen von 32 Körperspendern positioniert. Die Studie umfasste 3 Gruppen: Zwei Gruppen (A und B) nutzten 3D-gedruckte Insertionsschablonen, während in der dritten Gruppe (C) freihändige Insertionen durchgeführt wurden. Postoperative DVT-Datensätze wurden mit dem digitalen Planungsmodell überlagert, um Abweichungen der Implantatpositionen zwischen geplanter und tatsächlicher Position zu untersuchen. Diese Abweichungen wurden mittels spezieller kieferorthopädischer Software vermessen, um Winkel- und lineare Abweichungen zu berechnen.

Ergebnisse: Es wurden statistisch signifikante Unterschiede für transversale (4.81° Gruppe A, 12.66° Gruppe B, 5.02° Gruppe C, p = 0.003) sowie für sagittale (2.26° Gruppe A, 2.20° Gruppe B und 5.34° Gruppe C, p = 0.007) Winkelabweichungen gefunden. In keiner der Gruppen konnte eine ideale Insertionstiefe erreicht werden; während die Insertion in Gruppe A nicht tief genug war (-0.17 mm), war die Insertion in Gruppe B tiefer (+0.65 mm) als geplant. In Gruppe B zeigten sich signifikante Abweichungen zwischen virtuell geplanter und tatsächlicher Implantatposition für beide OMIs. Diese statistisch signifikanten (p = 0.003; p = 0.0001; p = 0.008) Abweichungen wurden für das rechte Implantat (OMI 1) auf Kopfebene (0.90 ± 0.37 mm) und für das linke Mini-Implantat (OMI 2) auf Höhe des Implantatkopfes (0.96 ± 0.46 mm) sowie auf Höhe der Implantatspitze (1.43 ± 0.82 mm) gefunden. Präoperativ waren alle Mini-Implantate parallel zueinander, während postoperativ keine exakte Parallelität der beiden Implantate nachweisbar war. Die Abweichung von der Parallelität war in Gruppe B (10.41° ± 7.29°) signifikant (p = 0.030) höher als in Gruppe A (5.19° ± 2.71°).

Schlussfolgerung: Durch die digitale Planung kieferorthopädischer Minischrauben und die anschließende Anwendung einer Bohrschablone kann die klinische Vorhersagbarkeit erhöht werden. Trotz geringer Abweichungen ist die geführte Insertion eine genaue und sichere Methode, welche sich bereits im klinischen Alltag vieler Kieferorthopäden etabliert hat. In der vorliegenden Studie erwies sich die Auslagerung der Planung und Herstellung von CAD/CAM Bohrschablonen als vorteilhaft, da die kommerziell erhältlichen Bohrschablonen eine höhere Übertragungsgenauigkeit im Vergleich zu den in-house gefertigten Insertionsguides aufwiesen.  
 Mini-Implantate; Kieferorthopädie; digitaler Workflow; Übertragungsgenauigkeit  
 
 2025  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Stursa, Lea Katharina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Wendl, Brigitte; Prof. Univ. ZÄ Priv.-Doz. Dr.
  Kirnbauer, Barbara; Univ. OÄ Priv.-Doz. Dr.scient.med. Dr.med.dent.
  Jakse, Norbert; Univ.-Prof. Dr.med.univ. Dr.med.dent.
  Pichelmayer, Margit; Ass.-Prof. Dr.med.univ.
  Weiland, Frank; Univ.-Doz. Dr.med.dent.