| Hintergrund
Bisphosphonate, welche die Osteoklastenaktivität hemmen, werden zur Therapie von Osteoporose, Mb. Paget und zur Prävention malignom-assoziierter Komplikationen eingesetzt. Obwohl diese Medikamente skelettale Komplikationen reduzieren und die Lebensqualität von Patienten verbessern, ist die Medikamenten-assoziierte Osteonekrose des Kiefers (MRONJ) eine schwerwiegende Nebenwirkung. Die in der Literatur angegebenen Prävalenzen für das Auftreten einer MRONJ weisen eine große Spannweite auf und langfristige Auswirkungen einer antiresorptiven Therapie sind noch nicht ausreichend geklärt.
Ziel
Diese Studie untersuchte, auf Basis einer 10-Jahres Follow-up Untersuchung, die Prävalenz von MRONJ nach intravenöser und zeitlich begrenzter Therapie mit Zoledronat bei Brustkrebspatientinnen. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über Langzeitfolgen und mögliche Anpassungen von Therapieschemata und Untersuchungsintervallen geben.
Methoden
Im Jahr 2010 wurden an der Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit Graz 48 von ursprünglich 63 prämenopausalen, Hormon-Rezeptor positiven Brustkrebspatientinnen, die adjuvant mit Zoledronat im Intervall von sechs Monaten über drei Jahre behandelt wurden, bezüglich einer MRONJ untersucht. Die Nachuntersuchung jener Patientinnenpopulation erfolgte 2023 und umfasste 42 Studienteilnehmerinnen.
Ergebnisse
Im Zeitintervall von 2010 bis 2023 entwickelten insgesamt neun der ursprünglich 63 Studienteilnehmerinnen eine MRONJ unterschiedlicher Ausprägung. Dies ergibt eine Lebenszeitprävalez (kumulatives Risiko) von 9,52% (sechs Patientinnen) für die Entwicklung einer MRONJ nach zeitlich begrenzter, intravenöser Verabreichung von Zoledronat bei Brustkrebspatientinnen. Außerdem entwickelten drei weitere Studienteilnehmerinnen (4,76%) eine MRONJ. Diese erhielten zusätzlich eine antiresorptive Therapie mit Denosumab, was zu einer höheren kumulativen Dosis antiresorptiver Medikamente führte und somit das Risiko für die Entwicklung einer MRONJ erhöhte.
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