| Einleitung: Diffuse Gliome des Erwachsenenalters werden in drei verschiedene Gruppen eingeteilt, Astrozytome, Glioblastome und Oligodendrogliome. Die Einteilung erfolgt vor allem anhand der histologischen Befunde und anhand von zwei genetischen Markern: IDH-Mutationen und 1p/19q Kodeletionen. Glioblastome sind weder IDH mutiert noch weisen sie eine 1p/19q Kodeletion auf. Astrozytome und Oligodendrogliome sind IDH mutiert, wobei Oligodendrogliome zusätzlich noch eine 1p/19q Kodeletion aufweisen müssen. Bei diesen Tumoren sind zusätzlich noch einige andere Gen-Mutationen und Copy Number Variations bekannt deren prognostische und diagnostische Bedeutung noch Großteiles
unbekannt ist. Außerdem wirkt sich die Methylierung des MGMT-Promotors auf das Survival aus. Die Therapie ist von der Tumorentität abhängig, häufig wird eine Resektion mit einer Strahlentherapie und Chemotherapie kombiniert. Die Prognose ist bei den Tumoren höchst unterschiedlich, während das Overall Survival bei Glioblastomen in der Literatur mit eineinhalb Jahren angegeben wird, liegt das Progression Free Survival bei Oligodendrogliomen bei über 10 Jahren.
Methoden: Es wurden 314 Fälle analysiert, hierbei entfielen 220 auf Glioblastome, 60 auf Astrozytome und 34 auf Oligodendrogliome. Während für alle Fälle die histopathologische Diagnose vorhanden war, waren nur für einen Teil der Fälle Survival Daten bzw. molekulare Daten vorhanden. Es wurden univariate Survivalanalysen durchgeführt. Hierbei wurde für jede der drei Gruppen die Auswirkung von MGMT-Promotor Methylation, Copy Number Variations und eines Panels von Gen-Mutationen auf das Overall Survival ausgewertet.
Ergebnisse: Eine Methylierung des MGMT-Promotors war sowohl bei Glioblastomen als auch bei Astrozytomen mit einem besseren Survival assoziiert. Während bei den Astrozytomen und Oligodendrogliomen keine Copy Number Variations von ganzen Chromosomen gefunden werden konnten, welche sich signifikant auf das Survival auswirken, konnte bei den Glioblastomen für Loss 10 und Gain 5 eine negative Auswirkung auf das Survival nachgewiesen werden. Bei den Oligodendrogliomen konnte eine negative Auswirkung von einer SMO-Mutation auf das Survival nachgewiesen werden. In der Gruppe der Glioblastome waren PTCH1, SMO und JAK3 mit einem schlechteren Survival verbunden.
Diskussion:
Im Rahmen dieser Arbeit konnten einige für das Survival bei diffusen glialen Tumoren, relevante Biomarker vorgestellt werden, welche auch mit der aktuellen Literatur verglichen wurden. Die Auswirkung der Mutationen und CNV auf das Survival muss allerdings noch in zusätzlichen Studien validiert werden. |