| Aktuelle Studien konnten beweisen, dass die vorherrschenden sozioökonomischen Bedingungen einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit der Jugendlichen haben. Die sozioökonomische Benachteiligung im Jugendalter führt zu schlechteren Gesundheits- und Lebenschancen. Gerade in der Pubertät verfestigen sich gesundheitsrelevante Einstellungen und Verhaltensmuster, die die gesundheitliche Entwicklung im weiteren Lebenslauf prägen. Daher ist die Gesundheitsförderung und Prävention in diesem Lebensabschnitt nicht nur positiv für die Situation von Jugendlichen allgemein, sondern auch für die gesundheitliche Entwicklung der zukünftigen Erwachsenen. Erkenntnisse über den Zusammenhang sozialer Ungleichheiten und der Gesundheit Jugendlicher, sowie die Auswirkungen dieser Zusammenhänge auf die einzelnen Determinanten der Gesundheit, helfen nicht nur theoretische Ansätze zu bilden, sondern auch Interventionen zu entwickeln, die zu einer Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit beitragen.
Durch die Aufarbeitung relevanter Literatur zu diesem Thema, soll diese Arbeit aktuelle Erkenntnisse über den Einfluss sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit Jugendlicher bieten. Die zusammengetragenen Daten verdeutlichen, dass Jugendliche, die in sozial schwächeren Umständen aufwachsen, schlechtere Gesundheit- und Lebenschancen aufweisen. In der Regel weisen Jugendliche aus sozial schwächeren Familien häufiger risikoreiches und gesundheitsgefährdendes Verhalten auf. Neben der Benachteiligung im allgemeinen Gesundheitszustand und der Lebenszufriedenheit sind Jugendliche aus sozial schwächeren Familien häufiger übergewichtig, ernähren sich ungesünder und verbringen mehr Freizeit mit Fernsehen und dem Spielen von Videospielen. Weniger starke Unterschiede wiesen der Konsum von Alkohol, Zigaretten und Drogen auf. Es konnte sogar ein Zusammenhang zwischen hohen sozialen Status und erhöhten Alkoholkonsum gezeigt werden. Doch nicht nur der soziale Status der Herkunftsfamilie, sondern auch die besuchte Schulform und der Freundeskreis bewirkten Unterschiede in den Ergebnissen. Jugendliche, die die Hauptschule besuchen, schätzen ihre Gesundheit schlechter ein, leiden häufiger an psychosomatischen Beschwerden und rauchen deutlich häufiger als Jugendliche, die das Gymnasium besuchen.
Die Arbeit zeigt, dass die herrschenden sozialen Unterschiede in den Lebenswelten der Jugendlichen zu gesundheitlichen Unterschieden führen. Aus gesundheitspolitischer Sicht ist es somit von hoher Bedeutung, empirische und theoretische Grundlagen zu diesem Thema zu erarbeiten, um darauf aufbauend eine gesundheitsfördernde Umwelt zu schaffen und gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern.
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