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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Bewegung und Schlaf bei Schülerinnen: Zusammenhang zwischen zwei verschiedenen Bewegungsinterventionen und der autonomen Schlafqualität erfasst mittels Herzratenvariabilität  
 Hintergrund: Chronobiologische Faktoren mit zirkadianer Rhythmik spielen in der Schlafregulation eine wichtige Rolle (Moser et al. 2006; Moser et al. 2008). Schlaf ist ein hoch komplexer und physiologisch aktiver Zustand, der sich durch neuronale Aktivierung und autonome Modulation charakterisiert. Die Herzrate, beeinflusst von sympathischer und vagaler Wechselwirkung, ist eine wichtige kardiovaskuläre Stellgröße, die im zeitlichen Verlauf als Herzratenvariabilität (HRV) messbar wird. Die Erfassung von HRV- Kennwerten während des Schlafes ist eine non-invasive wissenschaftlich fundierte Methode (Task Force, 1996), um Auskunft über die autonome Regulation und somit über den autonomen nocturnen Erholungszustand (Passos et al. 2011) zu geben. Da ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen autonomer Schlaferholung und Gesundheit besteht, ist es wichtig zu wissen, wie dieser optimiert werden kann.

Ziel: Ziel dieser Studie war es, den Einfluss zweier Bewegungsinterventionen (Lauftraining vs. Koordinationstraining mit höherer Intensität) auf die autonome Schlaferholung bei Schülerinnen mittels HRV zu untersuchen. In weiterer Folge soll überprüft werden, ob sich die Wirkungsweise der beiden Interventionen auf die autonome Modulation unterscheidet.

Studiendesign: Akquiriert wurden 31 gesunde Schülerinnen aus dem Privatgymnasium Sacrè Coeur, Graz im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, für die Analysen wurden die Daten von 26 Schülerinnen herangezogen. Die Interventionsstudie dauerte insgesamt acht Wochen und lässt sich in eine zweiwöchige PRE, vierwöchige INTERVENTIONS und zweiwöchige POST- Phase untergliedern. Fragebögen in Form eines Messtagebuches wurden wöchentlich ausgefüllt und 25h-HRV Messungen wurden nach einer Testmessung in W1 fünf Mal durchgeführt: 1x in der PRE-Phase (W2), 2x in der INTERVENTIONS-Phase (W3, W5), 2x in der POST-Phase (W7, W8). Ein „shuttle-run“- Test erfolgte in der W2 und W7, um den Fortschritt der Fitness aller Schülerinnen zu dokumentieren. Während der Interventionsphase nahmen die Schülerinnen 3x wöchentlich für 30 Minuten an der Lauf- bzw. Koordinationsintervention teil. Das Lauftraining wurde zeitgleich mit dem Koordinationstraining (Aerobic) mit höherer Intensität durchgeführt.

Ergebnisse: Beide Gruppen konnten ihre Fitness, gemessen durch den shuttle run (p=.001) steigern, jedoch konnte eine signifikante Reduktion der Gesamtherzrate während des Tages (p=.040) und während des Schlafes (p=.045) ausschließlich in der Laufgruppe beobachtet werden. Das Verhältnis von LF und HF, ausgedrückt durch den VQ zeigte eine signifikante Wechselwirkung (p=.042), das die unterschiedliche Trainingskompensation beider Gruppen unterstreicht. Das Koordinationstraining führte zu einer Abnahme des VQs; dies bedeutet ein hohes Maß an Entspannung während des Schlafes, nachdem die Trainingsintervention begonnen hatte. Weniger Entspannung erreichte die Laufgruppe, die ein hohes Aktivitätspotenzial in der ersten Woche des Trainings ausschüttete. Diese unterschiedliche Entwicklung stimmt mit den LF Parameter überein (Wechselwirkung: p=.049), der den höchsten Wert in der Laufgruppe während der ersten Interventionswoche zeigte; auch dies bedeutet unruhigen Schlaf.

Conclusio: In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass verschiedene Trainingsinterventionen mit gleicher Dauer und Intensität die autonome Modulation während der Nacht unterschiedlich beeinflussten. Schülerinnen, die am Koordinationstraining teilnahmen, hatten eine höhere autonome Erholung während des Schlafs als Schülerinnen des Lauftrainings

 
   
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 2015  
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 Allgemeine Physiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Unger, Alexandra; MMag.rer.nat.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Moser, Maximilian; Ao.Univ.-Prof. Dr.phil.
  Titze, Sylvia; Ao.Univ.-Prof. Mag.rer.nat. Dr.phil.