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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Der Herzinfarkt und die Rolle von NSAR  
 Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sind eine der am häufigsten eingenommenen Medikamentengruppe zur Bekämpfung von nahezu allen Arten von Schmer-zen, Fieber und Entzündung. Besonders in der älteren Bevölkerungsschicht sowie von PatientInnen mit chronisch entzündlichen Erkrankungen werden sie häufig eingenommen. Verschiedene Studien haben in den letzten Jahrzehnten Hinweise geliefert, dass NSAR, besonders die Cyclooxygenase-2-selektiven NSAR(COX-2-Hemmer), das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Die COX-2-Hemmer, Rofecoxib und Valdecoxib, wurden aus diesem Grund vom Markt genommen. COX-2-selektive NSAR werden daher kaum verwendet. Alle NSAR greifen in den Prostaglandinstoffwechsel ein und haben somit weitreichende Auswirkungen im gesamten Körper.
In dieser Diplomarbeit wird auf grundlagenschaffende Aspekte wie den Herzin-farkt, den Prostaglandinstoffwechsel und Nebenwirkungen der NSAR eingegan-gen. Das kardiovaskuläre Risiko der NSAR anhand von verschiedenen Studien wird dargelegt sowie Studien über Prostaglandinrezeptoren analysiert und zu-sammengefasst. Das Ergebnis ist, dass das KV-Risiko insbesondere bei älteren PatientInnen, die NSAR kurzzeitig einnehmen und bereits eine kardiovaskuläre Erkrankung haben erhöht ist. COX-2-Hemmer waren nicht schädlicher als nicht selektive NSAR. Bei PatientInnen, die an chronisch entzündlichen Erkrankungen wie z.B. rheumatoider Arthritis oder Osteoarthritis leiden scheinen NSAR jedoch kardioprotektiv zu wirken. Die gemeinsame Einnahme von NSAR und oraler An-tikoagulation scheint den Effekt der Antikoagulation zu beeinträchtigen und zu ei-nem vermehrten Auftreten von Thrombosen und paradoxerweise auch Blutungen zu führen. Die Analyse der Prostaglandinrezeptoren hat widersprüchliche Ergeb-nisse geliefert. An dieser Stelle sind zusätzliche Studien nötig, um die Auswirkun-gen der Aktivierung verschiedener Prostaglandinrezeptoren zu analysieren.
Insgesamt müssen bei der Wahl des Schmerzmittels die Risikofaktoren genau erfragt und entsprechend berücksichtigt werden. Aufgrund geringer Alternativen sollte beim Vorhandensein kardiovaskulärer Risikofaktoren, dasjenige NSAR aus-gewählt werden, das bei bester Wirkung am wenigsten schädlich ist.  
 NSAR, Herzinfarkt, kardiovaskuläres Risiko, chronisch entzündliche Erkrankungen  
 
 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Diederich, Katja
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Pharmakologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Beubler, Eckhard; Univ.-Prof.i.R. Mag.pharm. Dr.