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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die fünf gefährlichsten Arzneimitelinteraktionen im Alter  
 Die Polypragmasie, der man im Rahmen der medikamentösen Betreuung des

älteren Menschen heute überall begegnet, ist in vielen Fällen kaum vermeidbar,

weil die Bedarfsmedikationen für Schmerzen, Depression oder Thrombose

aufgrund der häufigeren Erkrankungen im Alter auf ein eingeführtes

Therapieschema treffen, mit dem es dann in weiterer Folge zu oft gefährlichen

Wechselwirkungen kommt.

Die Pharmakokinetik zeigt mit den CYP-Enzymen die wichtigsten Aspekte für

Wechselwirkungen: bei gleichzeitiger Kombination eines Wirkstoffes mit anderen

Arzneimitteln, aber auch mit Nahrungsmitteln wie z.B. Grapefruitsaft muss an die

Möglichkeit der Enzyminduktion oder der Hemmung gedacht werden.

NSAR: Ihre vielseitige Einsetzbarkeit als „Schmerzmittel“ macht sie zu einer

wichtigen Bedarfsmedikation, auf deren Interaktionsmöglichkeiten geachtet

werden muss: es kommt zu vermehrten gastrointestinalen Blutungen, vor allem in

Verbindung mit anderen Analgetika und Antidepressiva und die Retention von

Natrium und Wasser in der Niere kann eine antihypertensive Therapie

erschweren.

ASS: Je nach Dosierung zeigt der Wirkstoff eine reine

thrombozytenaggregationshemmende Wirkung oder zusätzliche analgetische und

antiphlogistische Komponenten. Der antithrombotische Effekt kann durch

Wechselwirkungen mit anderen NSAR reduziert oder in Kombination mit

Antibiotika auch verstärkt werden.

ACE-Hemmer: Im Rahmen einer antihypertensiven Therapie hat neben den

Änderungen der Lebensführung, die vom Patienten konsequent verfolgt werden

müssen, die Beeinflussung des Renin-Angiotensin-Aldosteronsystems einen

hohen Stellenwert. ACE-Hemmer dürfen nicht unkritisch mit Substanzen

kombiniert werden, die zu einer Kaliumerhöhung beitragen können.

Statine: Dem metabolischen Syndrom kann nur in der Gemeinsamkeit von

Änderung der Lebensgewohnheiten und pharmakologischer Therapie begegnet

werden, wobei der therapeutischen Beziehung eine wichtige Bedeutung zukommt.

iv

Die pharmakokinetischen Wechselwirkungen der Statine müssen vor allem in

Hinblick auf eine mögliche Rhabdomyolyse beobachtet werden.

SSRI: Die medikamentöse Therapie der Depression ist äussert erfolgreich und

trägt deutlich zu einem positiven Therapieergebnis bei. SSRI sind die am

häufigsten verwendeten Arzneimittel und haben sich bei sorgfältiger Beobachtung

eventuell auftretender suizidaler Tendenzen als therapeutisch wertvolle

Medikamente erwiesen. Interaktionen betreffen vor allem die Möglichkeit von

Blutungen, die durch die Wirkung der SSRI als

Thrombozytenaggregationshemmer hervorgerufenen werden, insbesondere bei

gleichzeitiger Einnahme mit einem NSAR, aber auch alle serotonergen Wirkstoffe,

die in Kombination mit den SSRI ein Serotonin-Syndrom auslösen können.  
   
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 2012  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Singer, Markus Rene
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Pharmakologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Beubler, Eckhard; Univ.-Prof.i.R. Mag.pharm. Dr.