| Phospholipid Transfer Protein (PLTP) spielt eine wichtige Rolle im High-density Lipoprotein (HDL) Metabolismus. In der fetalen Zirkulation sind die HDL Partikel jene Lipoproteine, die am meisten Cholesterin transportieren, und sind wichtig für den mütterlich-fetalen Cholesterin Transport durch humane fetale Plazentaendothelzellen (HPEC). Die Intention war die Funktion(en) von PLTP an der feto-plazentaren Endothelzellbarriere zu untersuchen. Daher haben wir uns den Einfluss von PLTP auf das fetale HDL-Remodeling und den zellulären Cholesterinefflux angeschaut. Je nachdem ob man HPEC von Arterien oder Venen isoliert, zeigen sie ausgesprochene morphologische und funktionelle Unterschiede. Daher haben wir einen potentiellen Unterschied in der PLTP Aktivität dieser beiden Zelltypen beachtet. Gestationsdiabetes (GDM) führt zu Veränderungen in der Zusammensetzung von fetalem HDL. Gerade weil PLTP eine Rolle im Umbau von HDL Partikeln spielt haben wir die Hypothese aufgestellt, dass unter Einfluss von Schwangerschaftsdiabetes die zirkulierende fetale und/oder plazentare PLTP Expression und Aktivität verändert ist.
Wie anhand von nativer Gelelektrophorese nachgewiesen wurde, resultierte die Inkubation von fetalem HDL mit aktivem humanem Plasma PLTP in eine Vergrößerung der HDL Partikel (12,6 vs. 13,2 nm, p < 0,05) und, ähnlich wie bei adultem HDL, gleichzeitig in eine erhöhte (3,5-fache) Freisetzung von preβ-mobilem HDL. Plazentares PLTP wurde mittels Immunohistochemie großteils in den Endothelzellen lokalisiert. Sowohl arterielle als auch venöse HPEC produzieren und sekretieren aktives PLTP. Dessen Transferaktivität war höher in arteriellen als in venösen Zellüberständen. Im Gegensatz zu adultem HDL war der [3H]-Cholesterinefflux zu fetalem HDL von arteriellen HPEC um 21 % höher (p < 0,05) als von venösen HPEC. Die Partikelveränderung des HDL mittels PLTP führte zu einem ähnlichen Anstieg in der Cholesterineffluxkapazität von arteriellen und venösen Zellen (55 % und 48 %, p < 0,001). Plazentare PLTP Expression war höher in GDM (1,8-fach, p < 0,05) als in den Kontrollen. PLTP Protein (5-fach, p < 0,01) und Aktivität (1,4- bis 2,5-fach) waren in fetalem Serum höher als in adultem. Die Behandlung der HPEC mit Insulin resultierte in eine signifikante Erhöhung von sekretiertem PLTP und dessen Aktivität. Unter Einfluss von GDM waren die fetalen Plasmacholesterinwerte, HDL-Triglyzeride und Phospholipide im Vergleich zu den Kontrollen erhöht. Die fetale PLTP Aktivität war höher als die adulte, aber es war kein Unterschied zwischen Kontrollen und GDM zu beobachten.
HPEC, arterielle mehr als venöse, tragen zur Freisetzung von aktivem PLTP in die fetale Zirkulation bei. PLTP könnte für den fetalen Phospholipidtransfer wichtig sein und am reversen Cholesterintransport an der feto-plazentaren Barriere teilnehmen. Bei GDM ist die plazentare PLTP Expression erhöht und Hyperglykämie und/oder Hyperinsulinämie könnten dazu ihren Beitrag leisten.
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