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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Klinische Manifestation von Lymphomen des weiblichen Genitale: eine retrospektive Analyse von 28 Fällen in 31 Jahren  
 Einleitung:
Klinisch-pathologische Charakteristika von Patientinnen der Frauenklinik Graz mit einem histologisch diagnostizierten malignen Lymphom des Genitaltrakts wurden retrospektiv analysiert.
Ziel war es, die wichtigsten klinischen Zeichen, gynäkologischen Verdachtsdiagnosen, Art der Diagnosestellung, Organmanifestation/en, Tumorgröße in den Genitalorganen und Stadium des Lymphoms, Histologie, den zusätzlichen begleitenden Befall extragenitaler Organe, sowie die Überlebenszeiten zu beschreiben.

Material und Methode:
Die klinischen Daten der Patientinnen mit extranodaler Manifestation eines Lymphoms im Genitalbereich zwischen 1992 und 2022 wurden aus der Computerdatenbank der Frauenklinik extrahiert.

Ergebnisse:
Im Vergleichszeitraum wurden insgesamt 7595 Malignome der weiblichen Genitalorgane dokumentiert. Unter diesen waren 28 Lymphome (0,4%).
Das mediane Alter der Patientinnen betrug 61 Jahre (17-82). Es bestanden vor allem Adnex-,Uterus- sowie Konglomerattumoren des Beckens. Bei den Uterustumoren war der Corpusbefall (87%) häufiger als jener der Cervix (73%). Alle Patientinnen waren symptomatisch mit v.a. Schmerzen im Unterbauch, Zunahme des Bauchumfangs, abnormen vaginalen Blutungen bzw. Dysurie. Bei 59% bzw. 86% zeigte sich präoperativ eine signifikante Erhöhung von LDH und CA-125. Histologisch fand sich bei 50% der Patientinnen ein diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom.
Die klinisch häufigsten Verdachtsdiagnosen waren Malignome des Ovars oder Endometriums bzw. Uterus myomatosus (46%, 29% und 7%). Die größten makroskopisch erkennbaren Tumoren wurden bei Befall der Adnexe (Median 11 cm; Spannweite 1,9- 25 cm), während die kleinsten bei Befall der Vagina diagnostiziert wurden (Median 6,1 cm Spannweite 1-12 cm). Bei 4 der 28 Patientinnen (14%) fand sich lediglich mikroskopischer Lymphombefall. Die häufigsten operativen Methoden waren Adnexektomie (64%) und Hysterektomie (50%). Ausschließliche Biopsien wurden bei 18% der Patientinnen vorgenommen.

Schlussfolgerung:
Bei Verdacht auf gynäkologisches Malignom sollte auch an die seltene Möglichkeit eines Lymphoms gedacht werden. Großzügige Biopsien bzw. Schnellschnittdiagnostik sind indiziert.
 
 Lymphom; Gynäkologisches Malignom; Diffuses Großzelliges B-Zell Lymphom; Lymphom des Genitale  
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Pesto, Lejla
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Petru, Edgar; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.