| Einleitung: In Zeiten langer Wartezeiten zur stationären Aufnahme für konservative Therapien gilt es, dringliche Patient*innen zu identifizieren und gerecht zu reihen. Das Führen einer Dringlich-Liste auf individueller Basis der Zuweiser*innen stellt das derzeitige Vorgehen hierzu dar. Diese Studie geht der Frage nach, ob sich durch standardisierte Priorisierung die Wartezeit bedarfsgerecht steuern und welche Auswirkungen auf die Vorhalteplanung sind zu erwarten.
Material und Methoden: Die im Zeitraum zwischen August 2022 und Juli 2023
aufgenommenen Patient*innen werden retrospektiv Schmerzmitteleinnahme, Schmerzcharakter, stattgehabter
physikalischer Therapie, Voraufenthalten, Arbeitsverhältnis/Betreuungspflichten und bestimmten Diagnosen kategorisiert. Die tatsächliche Aufnahmewartezeit mit einer der Dringlichkeit entsprechenden Planaufnahmewartezeit verglichen.
Ergebnisse: 335 Patient*innen konnten in die Studie eingeschlossen werden, die durchschnittliche Wartezeit auf einen Aufnahmetermin betrug dabei 205 Tage. Gemäß der Kategorisierung konnten 12 Patient*innen in der ersten Kategorie, 33 in der zweiten, 78 in der dritten und 212 in der vierten gefunden werden. Im Mittel betrug die Differenz zu Planwartezeit in der zweiten Kategorie 47 Tage und in der dritten 80 Tage. Es zeigte sich dabei ein signifikanter Unterschied zur Planwartezeit von jeweils 21 und 90 Tagen (Wilcoxon Test bei verbundenen Stichproben / P<0,05).
Diskussion: Die Reihung über Dringlich-Listen offenbart eine deutliche individuelle Streuung in Abhängigkeit der Zuweiser*innen, standardisiertes Vorgehen zeigt sich hier überlegen. Die einzelnen Faktoren für die Priorisierung sollen klar nachvollziehbar sein und müssen bei Bedarf adaptiert werden. Zur Umsetzung ist eine breite Akzeptanz des Reihungsschemas notwendig. Zur Realisierung empfiehlt sich die Vorhaltung notwendiger Betten, um ausreichend Kapazität zu schaffen. Conclusio: Die Einführung eines definierten Priorisierungsschemas zeigt klare Vorteile für alle Beteiligten. |