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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Retrospektive Beurteilung der "Tubularized incised plate" Harnröhrenplastik zur Hypospadie-Korrektur  
 Fragestellung: Ziel dieser Arbeit war die retrospektive Beurteilung sowohl des funktionellen als auch des kosmetischen Ergebnisses der tubularized incised plate Harnröhrenplastik mit und ohne Rekonstruktion der Vorhaut.

Methoden: Es wurden 64 konsekutive Patienten mit distalen (n=54), penilen (n=8) und penoskrotalen (n=2) Hypospadien identifiziert, die sich zwischen November 2000 und September 2007 einer TIP Harnröhrenplastik unterzogen hatten (Durchschnittsalter: 2,5 Jahre | Median: 2,0 | Spanne: 8 bis 176 Monate). Bei 33 Patienten (52%) wurde die Vorhaut primär rekonstruiert, in 19 Fällen (30%) lag eine dünne distale Urethra vor, die in die Rekonstruktion integriert wurde. Die Daten der Krankengeschichten wurden in allen Fällen ausgewertet und 55 Patienten (86 Prozent) durchschnittlich 4,4 Jahre (Median 4,0 | Spanne: 1-8) nach der Operation klinisch und funktionell mittels Uroflowmetrie nachuntersucht. Eine objektive Ergebnisanalyse wurde mittels HOSE (Hypospadias Objective Scoring Evaluation) durchgeführt, die Zufriedenheit der Eltern sowie des behandelnden Arztes wurde mit dem PPPS (Pediatric Penile Perception Score) erhoben.

Ergebnisse: Die Nachuntersuchung zeigte in allen Fällen einen vertikal orientierten Meatus. Urethrokutane Fisteln traten in sechs Fällen (9%) auf, bei drei Patienten kam es zu einer Glansdehiszenz (5%). Es wurden keine Stenosen festgestellt. Nach Vorhautrekonstruktion zeigte sich eine signifikant erhöhte Rate an Harnröhrenfisteln (p=0,012). In zwei Fällen kam es zur Vorhautdehiszenz (6%) und in drei zu einer Vorhautlücke (9%).

Schlussfolgerung: Die tubularized incised plate Harnröhrenplastik ist ein einzeitiger Eingriff für distale und proximale Hypospadien mit geringer Komplikationsrate. Die hohen Zufriedenheitswerte beruhen auf guten kosmetischen Ergebnissen mit einem vertikal orientierten, schlitzförmigen und normal aussehenden Meatus an der Glansspitze sowie auf einer gut funktionierenden Neourethra. Das generelle Erscheinungsbild wurde nach Rekonstruktion der Vorhaut signifikant besser bewertet, jedoch auf Kosten einer signifikant erhöhten Harnröhrenfistelrate. Die Vorteile der Verwendung einer distal dünnen Harnröhre haben sich nicht bestätigt.  
 Hypospadie Tubularized incised plate Harnröhrenplastik Vorhautrekonstruktion Urethra, distal dünne  
 95
 2011  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Arneitz, Christoph
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Haberlik, Axel; Dr.med.univ.
  Fasching, Günter; Prim.Univ.-Doz.Dr.