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Bibliografische Informationen

Titel

Parodontitis Prävalenz und Einfluss von parodontaler Therapie bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit

Kurzfassung

HINTERGRUND
Parodontale Erkrankungen zählen zu den häufigsten weltweit. Die Zusammenhänge und Mechanismen zwischen Parodontitis und systemischen Erkrankungen wurden und werden intensiv beforscht und entwickelten sich zu einem eigenständigen Forschungsfeld: die Parodontale Medizin. Periphere arterielle Verschlusserkrankungen (PAVK)und Parodontitis stehen in enger Beziehung zu einander, sodass eine Reihe von Risikofaktoren für beide Erkrankungen als modulierend bzw. aggravierend einzustufen sind. Ziel dieser Studie, die dieser Dissertation zu Grunde liegt, ist die Erhebung der Prävalenz parodontaler Erkrankungen bei Patientinnen und Patienten mit PAVK und die Untersuchung des Einflusses einer parodontalen Therapie auf klinische, parodontale Parameter.
METHODIK
Zur Prävalenzerhebung parodontaler Erkrankungen konnten Daten von 409 gescreenten Patientinnen und Patienten mit PAVK, Stadium II und III nach Fontaine, und mindestens einem natürlichen Zahn herangezogen werden. Einteilung der Parodontalen Erkrankung wurden anhand der Parodontalen Grunduntersuchung vorgenommen (PGU).
Für die Untersuchung zum Einfluss auf parodontale Parameter wurden 90 Patientinnen und Patienten nach strikten Einschluss- und Ausschlusskriterien randomisiert zu jeweils 30 Patientinnen und Patienten in drei Gruppen. Bei einer Gruppe wurde eine nicht – chirurgische parodontale Therapie durchgeführt unter Einsatz von adjuvanter, systemischer Antibiose (PT1), die zweite Gruppe wurde ebenfalls nicht – chirurgisch parodontal therapiert, jedoch ohne Einsatz von Antibiotika (PT2) und die dritte Gruppe wurde über einen Zeitraum von 3 Monaten nicht behandelt und stellte die Kontrolle dar (CG). Klinische, mikrobiologische und immunologische Parameter wurden zu Beginn, nach 3 Monaten und nach 12 Monaten erhoben.

ERGEBNISSE
Prävalenz: bei 296 männliche und 113 weibliche Probanden zwischen 39 und 89 Jahren (mittleres Alter 63) wurden PGU, DMFT und Anzahl der natürlichen Zähne erhoben. Mittlerer PGU war 3.1, PGU 0 wurde bei 1, PGU bei 10, PGU 2 bei 115, PGU 3 bei 64 und PGU bei 219 Probanden erhoben. Der mittlere DMFT Wert war 22.8 und die mittlere Anzahl der natürlichen Zähne inklusive dritter Molaren und dentalen Implantaten lag bei 16.7.
Einfluss parodontaler Therapie: 319 Probanden aus dem Screening Kollektiv konnten aufgrund dentaler, systemischer oder anderer Ausschlusskriterien nicht berücksichtigt werden. PT1 Probanden erzielten signifikant bessere klinische, mikrobiologische und immunologische Werte als PT2 und CG. PT2 hingegen erzielte ebenfalls bessere klinische Werte als CG. Keine nachteiligen Wirkungen der Therapie konnten beobachtet werden. Bei der CG wurden über den Zeitraum bis 3 Monaten keine signifikanten Veränderungen beobachtet.
ZUSAMMENFASSUNG
Wir konnten zeigen, dass Parodontitis eine hoch – prävalente Erkrankung bei Patientinnen und Patienten mit PAVK, Stadium II und III nach Fontaine ist. Vergleichsstudien zur Allgemeinbevölkerung sind in Österreich mangels Erhebungen nicht möglich. Der Vergleich mit europäischen Nachbarländern zeigt jedoch, dass die Prävalenz deutlich über dem Durschnitt liegt und das DMFT erhöht und Anzahl natürlicher Zähne stark erniedrigt sind.
Die Behandlung unter adjuvanter Antibiose zeigte in den erhobenen Werten eine signifikante Verbesserung und deckt sich zum Teil mit erwartbaren Ergebnissen aus Vergleichsstudien. Mikrobiologische Daten zeigten, dass nur unter Einsatz von systemischer Antibiose, Änderungen von parodontal – pathogener Keime mit Bestimmung via Polymerase Chain Reaction (PCR) Methoden sich zeigen konnten.
Der Einfluss von parodontaler Behandlung bei Patientinnen und Patienten mit PAVK auf vaskulärer Ebene bleibt Gegenstand der Forschung.

Schlagwörter

Parodontitis, periphere arterielle Verschlusserkrankungen

Anzahl Seiten

Publikationsjahr

2020

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