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Bibliografische Informationen
 Nichtinvasive Diagnostik der Leberfibrose bei Patienten unter Alkoholentzugstherapie  
 Einleitung
Die Alkohol-assoziierte Lebererkrankung ist eine häufige Krankheit. Trotz ihrer hohen Prävalenz steht sie nicht im Fokus der Forschung. Einfache, nicht-invasive Methoden zur Detektion müssen evaluiert und optimiert werden, um Alkohol-assoziierte Leberfibrose in frühen, potentiell reversiblen Stadien detektieren zu können. Ziel der Studie war es, potentiell vorhandene Fibrose mit nicht-invasiven Verfahren in großteils asymptomatischen Alkoholkranken unter stationärer Detoxifikation festzustellen. Zusätzlich wurden die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer auf Veränderungen der Lebersteifigkeit als Folge einer Abstinenz in einem Follow-up nach drei Monaten untersucht. Letztlich wurde auch die Rolle von unterschiedlichen Genotypen von PNPLA3 und SERPINA1 exploriert.

Patienten, Material und Methoden
31 Patienten unter stationärer Detoxifikation im Zentrum für Suchtmedizin des LKH Graz- Süd-West, Standort Süd, wurden eingeschlossen. Der FIB-4 Index wurde aus klinischen und laborchemischen Routineparametern errechnet. Der ELF-Test wurde mittels Advia Centaur XP (Siemens Healthcare Diagnostics, Wien, Österreich) durchgeführt. SERPINA1 und PNPLA3 wurden in einem Routinelabortest mittels 5’-Exonuklease-Assays (TaqMan) analysiert. Die transiente Elastographie wurde nach einer Nüchternperiode von mindestens 2 Stunden mit FibroScan® 502 Touch (Echosens, Paris, Frankreich) ausgeführt. Für die statistischen Berechnungen wurden IBM SPSS Version 25 und 26 verwendet.

Ergebnisse
Etwa 16 % der initialen Studienpopulation wiesen mittels FibroScan®-Untersuchung Zeichen für fortgeschrittene Fibrose auf ( ≥ 15 kPa). Mit einer Lebersteifigkeit von ≥ 15 kPa als Referenzwert, detektierte ELF mit einem Cut-off von 10.5 fortgeschrittene Fibrose am besten (TPR = 80%, TNR = 100%, PPV = 100%, NPV = 96,2%). Für FIB-4 wurde 1.30 als adäquater Cut-off für fortgeschrittene Fibrose ermittelt (TPR = 60%, TNR = 80,8%, PPV = 37,5%, NPV = 91,3%). FIB-4 stieg, während ELF und Lebersteifigkeit nach dreimonatiger Abstinenz abnahmen. ALT und MCV sanken nach der Abstinenz signifikant.

Schlussfolgerung
Die Vorstellung von asymptomatischen Alkoholkranken in der Leberambulanz kann für ihre Behandlung vorteilhaft sein. ELF und FIB-4 sind adäquate Methoden für die Diagnostik von fortgeschrittener Leberfibrose anhand einer Lebersteifigkeit von ≥ 15 kPa. Die Rolle der Genotypen von PNPLA3 und SERPINA1 konnte nicht ausreichend bestimmt werden. Eine größere Kohorte sollte untersucht werden, um verlässliche Ergebnisse zu generieren.  
 ALD; Leberfibrose; Lebersteifigkeit; Elastographie; ELF; FIB-4;  
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Kristof, Alena Maria
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Stauber, Rudolf; Univ.-Prof. Dr.med.univ.