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Bibliografische Informationen
 Hepatopulmonales Syndrom bei Patienten mit kompensierter Leberzirrhose  
 Hintergrund: Das hepatopulmonale Syndrom, kurz HPS, ist eine im klinischen hepatologischen Alltag meist übersehene und unterdiagnostizierte Komplikation, welche meist auf Boden einer vorbestehenden Leberzirrhose entsteht. Hauptkennzeichen ist eine vermehrte perialveoläre Vasodilatation in den Lungenstrombahnen, welche eine verminderte Oxigenierung des Blutes zur Folge hat. Das Vorliegen einer solchen pulmonalen Komplikation bei Zirrhotikern hat nach aktuellem Wissensstand jedoch starke Auswirkungen auf den postoperativen Verlauf und die Langzeitüberlebensrate nach einer Lebertransplantation. Die bisher berichtete Prävalenz von HPS schwankt zwischen 5% und 32%. Die meisten Daten stammen von Lebertransplantationskandidaten und umfassen daher schwerere Formen von Lebererkrankungen. In wie fern das hepatopulmonale Syndrom in bereits früheren, gut kompensierten Stadien der Leberzirrhose vorkommt ist noch immer Gegenstand kontroversieller Diskussionen. Hauptziel dieses Projektes ist es daher die Prävalenz des hepatopulmonalen Syndroms in Leberzirrhose unterschiedlicher Stadien, insbesondere in kompensierten Stadien zu ermitteln.

Methoden: Zu diesem Zweck wurden 105 konsekutive Patienten auf das Vorliegen eines HPS evaluiert. Zu Beginn wurden sämtliche Patienten mittels Pulsoximetrie auf das Vorliegen einer verminderten arteriellen Sauerstoffsättigung (SpO2) gescreent. Patienten mit einer SpO2 ≤ 97% wurden mittels arterielle Blutgasanalyse, Spirometrie, einer Kontrastmittelechokardiographie und Lungenperfusionsszintigraphie weiter evaluiert.

Ergebnisse: Der gemessene mittlere SpO2-Wert unserer Studienpopulation betrug 98.06% (SD 0.9). 29 Patienten (27.6%) hatten eine SpO2 von 99%, bei 63 (60%) betrug sie 98%, bei sechs Patienten (5.7%) 97%, bei weiteren sechs Patienten 96% und bei einem Patienten (1%) lag eine Sättigung von 93% vor. Somit erfüllten 13 Patienten (12.4%) unsere Screeningkriterien. Sechs von diesen konnten weiter bezüglich des Vorliegens eines HPS abgeklärt werden. Schlussendlich erfüllte jedoch nur ein Patient die Kriterien für ein klinisch signifikantes HPS.

Fazit: Klinisch signifikantes HPS scheint bei kompensierten Leberzirrhotikern äußerst selten vorzukommen. Die Pulsoximetrie ist ein geeignetes Screeninginstrument, um solche Verdachtsfälle zu identifizieren.

 
   
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 2017  
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 Hepatologie
 Lungenheilkunde
 Nuklearmedizin
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Douschan, Philipp
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Stauber, Rudolf; Univ.-Prof. Dr.med.univ.