| Zusammenfassung:
Hintergrund: Die chronische Form der Hepatitis C betrifft weltweit rund 3 Millionen Individuen und das Hepatitis C Virus gilt als Hauptverursacher der transplantationspflichtigen Lebererkrankungen. Die aktuelle Behandlungsempfehlung für chronische Hepatitis C besteht aus einer Kombinationstherapie mit Ribavirin und Peginterferon alpha für 24 beziehungsweise für 48 Wochen, abhängig vom Genotyp. Nur etwa die Hälfte der Patienten erreicht mit dieser Therapie einen Sustained virologic Response. Silymarin ein Extrakt aus den Samen der Mariendistel, Silybum marianum, wird schon seit Jahrhunderten zur Behandlung von chronischen Lebererkrankungen eingesetzt. Die genaue Wirkweise der antiviralen Eigenschaften ist noch unbekannt. Nach allgemeiner Auffassung ist das Hepatitis C Virus kein direkt zytopathisches Virus, und die Leberfibrose entsteht durch einen langandauernden Entzündungsprozess, die Ausschüttung von Zytokinen, Zellproliferation und Zelllyse. Das Ziel dieser Studie besteht einerseits darin, die Wirkung von Silibinin auf die Virenlast zu zeigen, und andererseits Auswirkungen von Silibinin auf das humorale Immunsystem festzustellen.
Methoden: Es wurden täglich 20mg/kg Körpergewicht Silibinin (Legalon) innerhalb von 2 Stunden für die Dauer von 21 Tagen verabreicht. Nach der ersten Woche, in welcher allein Silibinin verabreicht wurde, kamen für die restlichen 2 Wochen Ribavirin und Peginterferon alpha hinzu. Die Standarddosis von 180μg Peginterferon wurde 1 Mal wöchentlich verabreicht. Nebenwirkungen, die zu einer Dosisreduktion auf 135μg/Woche geführt hätten, traten nicht auf. 3 Tabletten mit je 200mg Ribavirin wurden oral 2 Mal täglich verabreicht. Die HCV RNA Levels wurden mittels COBAS HCV TaqMan/COBAS® AmpliPrep Assay (Roche Diagnostics) bestimmt und die Zytokine Levels mit Hilfe des Bio–Plex 200 multiplex Suspension Array System mit Luminex xMAP–Technologie. Lipidbestimmungen liefen über die Routinemessungen des Kliniklabors.
Ergebnisse: In der statistischen Auswertung zeigt sich ein signifikanter Abfall der Virenlast an den 4 Messpunkten (F=5.504, p=.029). Die paarweisen Vergleiche zeigen bereits in der ersten Woche, in der nur Silibinin verabreicht wurde, eine starke Abwärtstendenz. (mean difference 1/2=-4224589, Std. Error1/2=1279242; p<.1). Cholesterin-, Triglyzerid- und Zytokinlevels zeigten keine signifikanten Änderungen. Im paarweisen Vergleich zeigte sich bei Interleukin 8 ein Trend zwischen 1. Und 3. Messzeitpunkt (mean difference t0/t2=37.803, Std. Errort0/t2=9.646; p<.05).
Fazit: In den Ergebnissen der statistischen Auswertung fanden sich keine signifikanten Änderungen der Zytokine-, Cholesterin oder Triglyceridspiegel. Der Abfall der Virenlast war signifikant, und dieses Ergebnis steht auch Einklang mit früheren Studien die zu diesem Thema durchgeführt wurden.
|