| Hintergrund: Die Prognose von Patienten mit chronischer Hepatitis C und das Risiko, eine Zirrhose zu entwickeln, sind abhängig vom Ausmaß der Leberfibrose. Der Goldstandard zur Beurteilung der Fibrose und Entzündungsaktivität ist die Leberbiopsie, eine invasive Methode mit potentiellen Risiken. Außerdem kann die Histologie abhängig von vielen Faktoren variable Ergebnisse liefern. Deshalb wird nach nichtinvasiven Methoden zur Abschätzung der Leberfibrose gesucht, besonders für Hepatitis C Patienten mit persistierend normaler ALT, die gewöhnlich einen langsameren Krankheitsfortschritt zeigen. Viele nichtinvasive Fibrose-und Zirrhose- Tests wurden bereits evaluiert, teilweise mit guten Ergebnissen Bisher liegen für die Patientengruppe mit persistierend normaler ALT jedoch nur wenige Studien vor. Das Ziel dieser Studie ist die Evaluation von vier nichtinvasiven Fibrosetests (AAR, APRI, FIB-4, Model 3) und zusätzlich der Thrombozytenzahl als Fibrose- Prädiktoren bei Patienten mit persistierend normaler ALT.
Methoden: Leberbiopsien von 103 Patienten aus einer früheren Studie wurden herangezogen und anhand der Bewertungssysteme von Ishak et al. und METAVIR für das histologische Grading und Staging ausgewertet. Eine deskriptive Datenanalyse und Evaluierung der Aussagekraft der nichtinvasiven Fibrosetests und der Thrombozytenzahl erfolgte sowohl für die Gesamtpopulation auch als für Subgruppen mit persistierend normaler und erhöhter ALT.
Ergebnisse: ROC- Analysen zeigten eine vergleichbare Aussagekraft der Test und der Thrombozytenzahl in der Gesamtpopulation und der Subgruppe mit erhöhter ALT. AAR erwies sich in all unseren Gruppen als ungeeigneter Test zur Abschätzung einer Fibrose oder Zirrhose. AUROCs in der Subgruppe der Patienten mit persistierend normaler ALT waren nah oder sogar unter der Referenzlinie. In dieser Patientengruppe fanden sich fast ausschließlich niedrige Fibrosegrade, was die Evaluierbarkeit der Tests beeinträchtigte.
Diskussion: Simple nichtinvasive Tests können eine Leberbiopsie nur in einem Bruchteil von Patienten ersetzen. Wir konnten die Anwendbarkeit von APRI, FIB-4, Model 3 und der Thrombozytenzahl in der Gesamtpopulation und in der Gruppe mit erhöhter ALT bestätigen, jedoch nicht für Patienten mit persistierend normaler ALT
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