| Die Bedürfnisse von PatientInnen sowie deren Angehörigen auf einer Intensivstation erfordern unterschiedliche Methoden von Krankheitsbewältigung. Das transaktionelle Stressmodell (Lazarus 1966; Lazarus / Folkman, 1984) beschreibt Coping als kontextbezogenen persönlichen Bewertungsprozess der Wahrnehmung und der Verarbeitung stressbedingter Belastungen. Multiple Stressoren wie beispielsweise die Plötzlichkeit des Geschehens, Schmerzen, Angst, eine fremde Umgebung, ein Wechsel von Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Familie und dauernde Unsicherheit bedingen die Wahl der Copingmethoden, wie auch soziokulturelle, politische und ökonomische Strukturen. Die Untersuchungen ergaben emotionale, soziale und spirituelle Unterstützung, Vertrauen, Information, Verständnis und Neubewertung als wichtigste Bewältigungsstrategien im Umfeld eines lebens-bedrohlichen Krankheitsverlaufes. Die Rolle der Familie spielt hierbei eine zentrale Schlüsselposition. Frühestmögliche Unterstützung, das Erkennen von Bedürfnissen Schwerstkranker sowie deren Angehörigen, eine konsistente gute Kommunikation, umfassende Aufklärung, Empathie, sowie eine ganzheitliche Betrachtungsweise pflege- und therapie-relevanter Interaktionen sind Empfehlungen zur Bewältigung krankheitsbedingter Lebenskrisen von IntensivpatientInnen sowie deren Angehörigen.
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