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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Mit Sucht assoziierte neurobiologische Veränderungen unter spezieller Bezugnahme auf Benzodiazepinabhängigkeit.  
 Einleitung: Benzodiazepine werden häufig als Behandlung verschiedenster Krankheitsbilder wie etwa Epilepsie, Angst- oder Schlafstörungen verschrieben. Leider besteht neben möglichen unerwünschten Wirkungen auch das Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln. In dieser Diplomarbeit wird der derzeitige Wissenstand über Benzodiazepine, Sucht im Allgemeinen und Abhängigkeit von Benzodiazepinen im Speziellen zusammengefasst.
Methoden: Die Arbeit basiert auf einer sorgfältigen Literaturrecherche, welche über Pubmed, mittels Verwendung MeSH-indexierter Begriffe durchgeführt wurde. Die Artikel wurden anhand einer drei-Schritt-Methode ausgewählt: Titel-basiert, Abstract-basiert und Volltext-basiert. Zusätzlich wurde eine Teil der verwendeten Literatur durch Recherche nach Zitaten von gewählten Artikeln sowie Durchsuchen ihrer Quellenangaben gewonnen.
Ergebnisse: Suchtmittel können das Belohnungssystem unseres Gehirns aktivieren und es unter ihre Kontrolle bringen. In dazu gehörenden Strukturen treten dabei nach Konsum der Suchtmittel Veränderung in Regelkreisen und auf zellulärer Ebene auf. Diese werden von Verhaltensmustern begleitet, welche in drei Abschnitte der Suchterkrankung gegliedert werden können: belohnungsmotivierter, Gewohnheits- und zwanghafter Konsum. Über den ersten Abschnitt weiß man bereits relativ gut Bescheid. Benzodiazepine führen über Enthemmung von Dopaminneuronen in der Area tegmentalis ventralis indirekt zu einer Aktivierung des Belohnungssystems und weiteren suchtbezogenen Veränderungen. Diese inkludieren Änderungen der AMPA/NMDA-Ratio sowie der AMPA Rezeptoren an Synapsen innerhalb der Area tegmentalis ventralis. Zusätzlich spielen die α1 und α2 Untereinheiten des GABAA Rezeptors, welcher den Benzodiazepinen als Bindestelle dient, eine wichtige Rolle für das Suchtpotential ebendieser.
Diskussion: Der derzeitige Wissensstand über die süchtig-machenden Eigenschaften von Benzodiazepinen erlaubt den Versuch, neue Substanzen gänzlich ohne oder zumindest mit verringertem Suchtpotential zu entwickeln. Eine Herangehensweise wäre Substanzen zu entwickeln, die nicht an die involvierten Untereinheiten der GABAA Rezeptoren binden. Solche wurden auch bereits entdeckt und fallweise in klinischen Studien eingebunden, wenngleich bisher noch keine tatsächlich am Markt verfügbar sind. Da jedoch noch sehr wenig über den zweiten und dritten Abschnitt der Benzodiazepinabhängigkeit bekannt ist, bleibt es nach wie vor schwierig, nicht-süchtig machende Alternativen zu entwickeln. Weitere Forschung in diesem Bereich ist daher unabdingbar.  
 Sucht, Benzodiazepine, GABA, Neuronale Plastizität  
 
 2021  
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 Neurologie
 Pharmakologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Strasser, Johanna
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Pharmakologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Holzer, Ulrike; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.