| Diese Literaturrecherche widmet sich den pathophysiologischen Zusammenhängen zwischen dem Typ 2-Diabetes und der Alzheimer-Demenz. Darüber hinaus vermittelt die Arbeit noch eine Übersicht der aktuellen Forschungsergebnisse zu Diabetesmedikamenten und deren Wirksamkeit in der Behandlung von Alzheimer-Demenz. Mitochondriale Dysfunktion, oxidativer Stress, gestörter Insulin Metabolismus, Hyperglykämie, GSK 3β-Aktivierung, chronische Entzündungen, Veränderungen in der Hirnstruktur zusammen mit kognitiven Einbußen und die Produktion von Amyloidpeptiden scheinen diese beiden Krankheiten miteinander zu verbinden. Einige dieser Gemeinsamkeiten sind mit erhöhten Aβ-Ablagerungen im Gehirn und der Bildung von Alzheimer-Fibrillen in Zusammenhang gebracht worden und werden daher als Umstände diskutiert, welche die Alzheimer-Krankheit befördern. Manche Studien gehen sogar soweit, Alzheimer als diabetischen Zustand des Gehirns zu bezeichnen. Speziell die Umstände einer teilweise insulinunabhängigen Glukoseabsorption im Gehirn und dass sowohl bei Typ 2-Diabetes als auch bei Alzheimer Insulinresistenz im Gehirn vorliegt, werfen ein neues Licht auf die Rolle von Insulin in unserem Körper. Die volle Auswirkung von Insulinresistenz im Gehirn bei Alzheimer-Demenz ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch wird dieser pathophysiologische Zustand auch bei anderen neuro¬degenerativen Krankheiten vermutet. Bis jetzt konnte aber kein bedeutender Zusammenhang zwischen peripherer Insulinresistenz und einem vermehrten Vorkommen von Aβ-Peptiden in Liquor oder PET nachgewiesen werden. Trotzdem konnte die neuronale Bildgebung zeigen, dass die strukturellen Veränderungen im Gehirn von Typ 2-Diabetikern und Alzheimer-Patienten auf signifikante Weise sehr ähnlich sind. Im Falle von Diabetesmedikamenten, die bei Alzheimer zum Einsatz kommen könnten, konnten intranasales Insulin, Thiazolidindione, GLP 1- Agonisten, DPP-4-Inhibitoren, Metformin und Amylin am meisten aufgrund klinischer und präklinischer Forschungsergebnisse Aufmerksamkeit erlangen. Fast alle dieser Wirkstoffe vermögen es, die Bluthirnschranke zu überwinden. In präklinischen Studien bei Mäusen konnte bei all den oben genannten Wirkstoffen eine Reduktion von Alzheimer verursachten Biomarkern beobachtet werden und des Weiteren eine Reduktion des entzündlichen Geschehens und eine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten beobachtet werden. Bei Menschen zeigte vor allem intranasales Insulin gute Ergebnisse, es verbesserte das verbale Gedächtnis von Alzheimerpatienten, die APOE-4 Genotyp negativ waren. Zusätzlich war auch die Anwendung für Nicht-Diabetiker ungefährlich. |