| Im Gegensatz zu anderen Muskeln im Körper, die in ihrer Aktivität von Nervenverbindungen abhängig sind um elektronische Impulse zu empfangen, besitzt das Herz seinen eigenen elektrischen Generator, den Sinusknoten. Der Sinusknoten ist verantwortlich für die spontane Impulsbildung, er ist ein Impulsgenerator. Die Impulse werden über das Herzreizleitungssystem über das ganze Herz verteilt, dabei synchronisieren sich die Herzrate und die Herzleistung abhängig von körperlichen Anstrengungen. Jeder Faktor, der Funktionsstörungen auf der Ebene der Impulserzeugung oder auf der Ebene der Impulsleitung hervorruft, kann zu Herzrhythmusstörungen führen.
Herzrhythmusstörungen können jede Alterklasse betreffen. Die meisten Herzrhythmusstörungen sind anfangs harmlos, jedoch können sie zu lebensbedrohlichem Kammerflimmern führen. Dies ist die häufigste Ursache eines Herzstillstands, der zum plötzlichen Herztod führen kann. Die Diagnose der Störungen und die Behandlung mit antiarrhythmischen Medikamenten ist notwendig, um weitere Komplikationen von Herzrhythmusstörungen zu verhindern.
Der Schwerpunkt dieser Forschung besteht darin herauszufinden, welche Rolle antiarrhythmische Medikamente spielen und wie diese das Herz beeinflussen. Die detailierten Wirkungsmechanismen der Antiarrhythmikasowie ihre potentiellen gefährlichen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen im Bezug auf andere Medikamente sollen dargestellt werden.
Diese Diplomarbeit basiert auf der vorhandenen Forschnungsliteratur. Zu diesem Zweck wurden diverse Quellen verwendet, wie pharmakologische Lehrbücher, Fachzeitschriften, Publikationen, Literatur-Datenbanken ( PubMed ) und Internetquellen.
Die Wirkung von Antiarrhythmika wird durch die Blockierung von Rezeptoren oder Ionenkanälen im Herzen erzielt. Im Jahre 1970 klassifizierte Vaugh Williams Antiarrhythmika in vier Klassen:Klasse I-Na+ Kanal-Blocker,Klasse II- β Blocker,Klasse III-K+ Kanal-Blocker sowieKlasse IV-Ca2+ Kanal-Blocker.Die Klasse I und III werden hauptsächlich als Mittel zur Kardioversion verwendet, während die Klasse II und Klasse IV zur Kontrolle und Aufrechterhaltung der Herzfrequenz dienen. Die wichtigste Klasse sind die Klasse III Antiarrhythmika, da diese Substanzen viele Rezeptoren gleichzeitig blockieren und dadurch die Herzrhythmusstörungen beenden. Solche Effektekönnen nicht nur die Herzrhythmusstörungen beenden, sondern auch auslösen. Sowohl Pharmakokinetik als auch Pharmadynamik der Antiarrhythmikamüssen in Betracht gezogen werden, besonders bei komorbiden Patienten, da das Risiko von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sehr hoch ist. Die Anwendung von Antiarrhythmika wird aufgrund ihrer kardialen und extrakardialen Toxizität eingeschränkt; nur wenige von ihnen wurden kontinuierlich über 20 Jahre eingesetzt.Die neuen Antiarrhythmika sind im Gegensatz zu den alten Antiarrhythmika spezifischer, jedoch in Bezug auf die Wirksamkeit sind sie wie die alten Antiarrhythmika einzuschätzen. Eine neue Generation von Antiarrhythmika verspricht sowohl mehr Spezifität und Effizienz als auch weniger Nebenwirkungen.
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