| Die Nachkommen von normotensiven Eltern (ONT) sowie von Eltern mit einem (OHT1) bzw. 2 (OHT2) hypertensiven Elternteilen einer großen, homogenen Omani-arabischen Volksgruppe wurden einer 24-Stunden-Blutdruckmessung unterzogen (ABP). Beat-to-beat-Blutdruck, Impedanzkardiographie und Herzraten- bzw. Blutdruckvariabilität, die sowohl in Ruhe als auch während eines cold-pressure-tests (CPT), eines Kipptisch-Tests (HUT), eines Wort-Konflikt-Tests und eines Taktatmungs-Tests erhoben wurden zeigten, dass OHT2 besser reagierende Widerstandsgefäße aufweisen, auch im Falle eines normalen Blutdrucks. Daher weisen sie sowohl in Ruhe als auch während HUT eine niedrigere Aktivierung des sympathischen Nervensystems (SNS) (LFnuRRI) auf. Dieses Ergebnis wird durch eine signifikante Korrelation zwischen Änderungen von LFnuRRI und dem Plasma-Noradrenalinspiegel bestärkt. Wenn mentaler Stress ausgeübt wird, antworten OHT2 mit einer größeren Aktivität von Herzfrequenz (HR) und SNS. Dies drückt sich auch in einer höheren HR während der 24-Stunden-Blutdruckmessung aus. Der CPT war nicht in der Lage, zwischen Nachkommen mit positiver und negativer Familienanamnese für Hypertension zu differenzieren. Inkonsistente Veränderungen in den kardiovaskulären und autonomen Variablen bei OHT1 im Gegensatz zu ONT und OHT2 weisen auf die Bedeutung einer Prädisposition für Hypertension in einem oder beiden Elternteilen hin. Pathophysiologische Veränderungen der Widerstandsgefäße und des SNS sind in OHT2 vor dem Eintreten einer Hypertension bereits evident. Die Querschnittsanalyse zeigte, dass Personen mit grenzwertigem Blutdruck bzw. einer Prähypertension mit höherer Wahrscheinlichkeit eine positive Familienanamnese hinsichtlich Hypertension aufweisen als Personen mit optimalem Blutdruck. |