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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Über Schwachstellen der ganzheitlichen Betreuung von an TB erkrankten Kindern in Malawi  
 Einleitung: Tuberkulose (TB) ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten in Malawi. Insbesondere bei Kindern ist die Mortalität auch bei adäquater TB-Therapie sehr hoch. Eine Untersuchung im Distrikt Krankenhaus Zomba ergab, dass ca. ein Drittel der Kinder, die zwischen 2008 und 2010 gegen TB behandelt wurden, bis 2012 verstarben.
Fragestellung: Die Frage, nach den Ursachen für diese hohe Mortalität, ist Gegenstand der vorliegenden, retrospektiven Fall-Kontrollstudie. Als Einflussfaktoren für den Behandlungserfolg der Kinder wurden folgende Aspekte erachtet: Schwachstellen in der langfristigen medizinischen Begleitung und Versorgung nach Entlassung aus dem Krankenhaus, anthropometrische Größen; soziale, kulturelle, ökonomische und logistische Begleitumstände
Methoden: Die Datenerhebung fand im Rahmen von Interviews mit Angehörigen der an Tuberkulose verstorbenen Kinder statt. Als Vergleichsgruppe wurde eine Gruppe Tuberkulose kranker Kinder mit positivem Heilungserfolg herangezogen. Insgesamt konnten Daten zu 96 Kindern erhoben werden. 45 Personen wurden persönlich befragt. Für weitere 51 Kinder konnten Daten aus Krankenakten entnommen werden. Ebenfalls wurden Interviews mit medizinischem Personal, malawischen SozialarbeiterIn und traditionellen HeilerInnen durchgeführt.
Ergebnis: Es zeigt sich, dass Kinder weiblichen Geschlechts, therapiertem HIV, einem regelmäßigen Fleisch/Fischkonsum und Zugang zu Leitungswasser eine größere Überlebenswahrscheinlichkeit haben.
Einen negativen Einfluss auf den Heilungserfolg hat ein junges Alter ≦ 3 Jahre, männliches Geschlecht, nicht behandelte HIV-Infektion, ein niedriges Körpergewicht, die Abwesenheit des Vaters, und eine größere Entfernung zur Gesundheitseinrichtung. Ohne nachweisbaren Einfluss ist die Teilnahme an einem Ernährungsprogramm, die Abwesenheit der Mutter, die Anzahl der Familienmitglieder, der Bildungsgrad, das Einkommen der Eltern und die Anwendung traditioneller Medizin.
Die Datenerhebung gestaltete sich Teils schwierig, da die Dokumentation des Erkrankungsverlaufes lückenhaft oder widersprüchlich, bez. nicht auffindbar war. Ebenfalls konnten einige der Angehörigen der verstorbenen Kinder nicht aufgefunden werden.

 
 Tuberkulose; Kinder; Risikofaktoren; Malawi  
 
 2014  
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 Epidemiologie
 Sozialmedizin
 Tropenmedizin
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Döring, Anne Katharina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Marth, Egon; O.Univ.-Prof.i.R. DDr.