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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die Bedeutung der diagnostischen Latenz für die Prognose bei pädiatrischen Knochen- und Weichteilsarkomen – eine systematische Literaturrecherche  
 Einleitung: Ein langes Intervall zwischen Auftreten von Erstsymptomen und Diagnosestellung wird bei pädiatrischen Knochen- und Weichteiltumoren generell mit einer schlechteren Prognose assoziiert. In der Literatur zeigt sich allerdings ein komplexerer Zusammenhang zwischen diesen beiden Parametern. Diese Arbeit zielt darauf ab, die prognostische Bedeutung der Abklärungsdauer bei diesen Tumorentitäten anhand der dazu publizierten Daten zu evaluieren.



Methoden: Mittels einer systematischen Literaturrecherche in der Literatur-Datenbank Pubmed wurden sämtliche Studien zu pädiatrischen Knochen- und Weichteilsarkomen ermittelt, in denen eine Aussage zum Zusammenhang von diagnostischer Latenz und Prognose enthalten war. Die Einschlusskriterien wurden wie folgt definiert: Publikationsjahr zwischen 2000 und 2023, zugängliche Entitäten-spezifische Volltextpublikation in deutscher oder englischer Sprache, Beobachtungsgruppe von mindestens zehn Patient*innen und ein mittleres oder medianes Alter der Studienkohorte von höchstens 23 Jahren.



Ergebnisse: Von 786 gescreenten Studien erfüllten 19 Studien mit einer Gesamtkohorte von 6858 Patient*innen die Einschlusskriterien. Je nach Entität wurden folgende Fallzahlen erfasst: Knochentumore gemischt (KT, n=132), Osteosarkome (OS, n=3878), Ewing-Sarkome (ES, n=1436), Weichteilsarkome gemischt (WS, n=612), Rhabdomyosarkome (RMS, n=553) und Nicht-Rhabdomyosarkome (NRMS, n=247). Aufgrund heterogener Outcome-Parameter konnten nicht alle Studien für die Bewertung des primären Endpunkts aus diagnostischer Latenz und Gesamtüberleben berücksichtigt werden: für OS konnten sieben, für KT eine und für ES vier vergleichbare Studien herangezogen werden. Bei diesen Krankheitsbildern fand sich jeweils keine signifikante Assoziation zwischen verlängertem Abklärungsverlauf (>13 Wochen) und schlechterem Gesamtüberleben. Bei RMS und NRMS zeigte jeweils eine Studie ein signifikant schlechteres Überleben bei einer verlängerten Abklärungsdauer. In der Gruppe der WS fand sich eine vergleichbare Studie, die ein erhöhtes Mortalitätsrisiko bei einem längeren diagnostischen Intervall zeigte.



Diskussion/Schlussfolgerung: Insgesamt legen die Resultate nahe, dass die diagnostische Latenz kein unabhängiger Prognosefaktor bei pädiatrischen Knochen- und Weichteiltumoren ist, sondern vielmehr im Kontext der spezifischen Tumorentität, des Krankheitsstadiums und des therapeutischen Verlaufs betrachtet werden muss.  
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Bergthaler, Sandra
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Nussbaumer, Gunther; Dr.med.univ.
  Benesch, Martin; Univ.-Prof. Dr.med.univ.