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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Entwicklung eines landesspezifischen, nutritiven Entzündungsindex-Assessmenttools und dessen klinische Anwendung - der "Food Record.Immuno"  
 Hintergrund. Ernährung hat einen großen Einfluss auf akute und chronische Entzündungsprozesse im Menschen und deshalb auf viele Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus, kardiovaskuläre Erkrankungen und einige Krebsarten. Daher ist das inflammatorische Potential der individuellen Nahrungs- und Nährstoffaufnahme klinisch bedeutsam. Der kürzlich etablierte "Dietary Inflammatory Index (DII)" erfasst pro- und anti-entzündliche Einflüsse der Ernährung. Zur Berechnung des Indexes müssen bestimmte Lebensmittel und Nährstoffe berücksichtigt werden, welche in den für Österreich spezifischen, häufig verwendeten Nährwertdatenbanken nicht verfügbar sind.
Ziel. Die Entwicklung und Testung des Erweiterungstool ("Food Record.Immuno") zu einem österreichischen Ernährungsprotokoll, um die DII Berechnung zu ermöglichen.
Methoden. Um die Nahrungsaufnahme zu erfassen wurde der Verzehrshäufigkeits-fragebogen des "Wiener Ernährungsprotokolls" überprüft und mit Nahrungsmitteln wie Kräutern und Gewürzen, die für die DII-Berechnung nötig sind, erweitert. Die Ernährungssoftware "nut.s", welche die Nährwertzusammensetzung von Lebensmitteln enthält und häufig für Nährwertanalysen verwendet wird, wurde um für den DII relevante Nährstoffe - Polyphenole, Karotenoide, Trans-Fettsäuren und Koffein- ergänzt. Dazu wurde eine Literaturrecherche mit wissenschaftlichen Datenbanken und Publikationen durchgeführt. Das Tool wurde in einer klinischen Interventionsstudie mit Verum- (V) und Placebogruppe (P) getestet.
Relevanz. Das Tool erfasst den Einfluss der Ernährung auf entzündliche Prozesse und ermöglicht personalisierte Ansätze für präventive und therapeutische Ernährungskonzepte.
Ergebnisse. Der Food Record.Immuno wurde erfolgreich entwickelt. Die DII-Werte der Studienpopulation reichten von -10.52 bis +0.56. Der DII unterschied sich zur Baseline-Messung nicht in den Studiengruppen (V: Md = -1.14, IQR: 2.80, P: Md = -1.22, IQR = 1.84; p= 0.429), änderte sich über den Studienzeitraum jedoch etwas in der Placebogruppe (p=0.012). Die Verumgruppe zeigte keine Veränderungen im DII-Score (p=0.494).
Schlussfolgerung. Der neu entwickelte Food Record.Immuno ermöglicht eine einfache Berechnung des DIIs für österreichische Kohorten. Es ist ein viel versprechendes Werkzeug, um den entzündlichen Einfluss der Ernährung im Einklang mit Evidenz-basiertem Wissen zu Ernährungsbestandteilen und deren Einfluss auf die Gesundheit zu erheben. Weitere Forschung ist zur Etablierung und Verbesserung des Tools nötig. Dies beinhaltet vor allen eine Validierungsstudie des Erweiterungstools.
 
 Nutritional assessment; inflammation; diet; polyphenols; Aronia melanocarpa  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lindner, Iris Rosalie
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Immunologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Holasek, Sandra Johanna; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Lackner, Sonja; Sen.Lecturer MMag. Dr.