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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Anthropometrie und Subkutanfettschichtdicken-Verteilung (SAT patterning) in Elite Sportler und Sportlerinnen: Anwendung einer neuartigen Ultraschall Methode.  
 Hintergrund:
Körpergewicht, relatives Körpergewicht und Fett sind im Hochleistungssport aufgrund der Auswirkungen auf die Leistung von großer Bedeutung. Spitzensportler und Spitzensportlerinnen wenden häufig extreme Methoden an, um die Körpermasse innerhalb weniger Tage zu reduzieren oder versuchen absichtlich oder unabsichtlich eine niedrige Körpermasse beizubehalten, ohne langfristige gesundheitliche Probleme zu berücksichtigen. Eine neuartige Ultraschall (US) Messmethode zur Erfassung von subkutanen Fettschichtdicken (SAT) wurde kürzlich entwickelt. Die Messgenauigkeit und hohe Wiederholgenauigkeit dieser standardisierten Methodik erlaubt es, SAT Messungen von Spitzensportlern und Spitzensportlerinnen zu beurteilen, zu vergleichen und Änderungen der Fettmasse ab 0,2 kg verlässlich zu detektieren.
Methoden:
Insgesamt wurden 272 erwachsene Spitzensportler und Spitzensportlerinnen (39 % Frauen und 61 % Männer) aus elf Sportarten inkludiert. Das Körpergewicht, die Körpergröße, Umfänge sowie SAT-Dicken wurden gemessen, weiters wurde der Body-Mass-Index (BMI=(m/h^2) und der Mass-Index (MI_1=0.53 m/(hs)) bestimmt (m: Körpermasse, h: Körpergröße, s: Sitzgröße). Methodenvergleiche zwischen der häufig angewandten Hautfaltendickenmessung (SF) und SAT Dicken mittels US wurde bei Elite Judokas (N=61) durchgeführt.
Ergebnisse:
Die SAT-Summen der acht Stellen (DI) waren bei Frauen typisch dreimal höher im Vergleich zu Männern (72,5 mm vs. 24,0 mm). Die eingebetteten Faserstrukturen im SAT bei Frauen (8,7 %) waren niedriger verglichen mit Männern (21,1 %) und die Fettverteilung zeigte signifikante Unterschiede: an allen acht Messstellen hatten Sportlerinnen höhere SAT-Dicken. Das größte Verhältnis zwischen Frauen und Männern wurde bei allen untersuchten Gruppen am äußeren Oberschenkel (lateral thigh: 5,5) gefunden. Bei Vergleichen der Summenwerte DI von Sportlerinnen und Sportlern derselben Sportart wurden die höchsten Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei Langstreckenläufern gemessen (6,7). Vergleiche zwischen SFs und US wurde bei der Gruppe ‘Elite Judokas‘ untersucht. Die SF-Summen und US-Summen von zwei Judokas mit nahezu gleichen SF-Summen (44,9 mm versus 45,4 mm) unterschieden sich um einen Faktor vier (20,0 mm versus 5,1 mm) bei Anwendung von US. Das relative Körpergewicht (BMI und MI1) korrelierte nicht mit DI in der Gruppe ‘Elite Judokas‘. Bei der Vermessung von weiblichen Judokas am Tag der offiziellen Abwaage vor einem internationalen Wettkampf zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der gewählten Gewichtsklasse (WC) (WC 48 kg oder weniger bis 70 kg oder weniger) und dem DI (rs = 0,107, p = 0,769). Bezüglich kenianischer Langstreckenläufer und Langstreckenläuferinnen lagen beide Maße für das relative Körpergewicht (BMI und MI1) innerhalb eines engen Bereichs, jedoch mit großen Abweichungen des DI.

Die standardisierte US-Methodik kann zur Beurteilung des Subkutan-Fettes bei hochtrainierten Sportlern und Sportlerinnen auf dem im Spitzensport erforderlichen Genauigkeitsniveau verwendet werden. SF-Messungen, die eine Doppelschicht von SAT inklusive einer doppelten Hautschicht erfassen, zeigten große Abweichungen zu den Ultraschallmessungen. Die Analyse des Subkutan-Fettes mit US zeigte typisch dreimal höhere Werte bei Frauen, wobei die eingebetteten Faszien bei Frauen niedriger waren, verglichen mit Männern. Die gemessenen acht SAT-Dicken bei den Frauen waren signifikant höher. Das relative Körpergewicht (BMI und MI1) korrelierte nicht mit dem DI in der Gruppe ‘Elite Judokas‘. BMI und MI1 lagen bei kenianischen Langstreckenläufern und Langstreckenläuferinnen innerhalb eines engen Bereichs, die DI Werte zeigten aber eine sehr große Bandbreite. Für die sportmedizinische Betreuung von Athleten ist die genaue Kenntnis der Körperzusammensetzung wesentlich, um auf mögliche Untergewichts-Probleme rechtzeitig hinweisen zu können.
 
 Subkutanfett; Körperzusammensetzung; Geschlechtsunterschiede; relatives Körpergewicht; Elite Sportler und Sportlerinnen; Kenianische Langstreckenläufer; Ultraschall  
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Sengeis, Marietta; Mag.rer.nat.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Müller, Wolfram; Univ.-Prof. Mag. Dr.phil.
  Ahammer, Helmut; Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat.
  Holasek, Sandra Johanna; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.