| Einleitung: Eisenmangel kommt in der heutigen Welt sehr häufig vor und ist durch verschiedenste Mechanismen verursacht. Trotzdem ist die richtige Diagnose eines Eisenmangels nicht immer einfach. Vor allem in Bezug auf Entzündungen sind die Biomarker des Eisenhaushaltes nicht immer klar zu deuten. Dies könnte besonders im Zusammenhang mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen, dem metabolischen Syndrom und Depression ein Problem darstellen, unter Beachtung dessen, dass Zusammenhänge zwischen der Höhe der Eisenstatusparameter und diesen Erkrankungen gefunden wurden. Zusätzlich erweist sich Eisenmangel und dessen richtige Diagnose und Therapie auch im Bereich der Sportler*innen als ein häufiges und wichtiges Thema. Diese Diplomarbeit bezieht sich speziell auf diese Personengruppen. Methoden: Diese Arbeit basiert auf den Methoden eines Scoping Reviews. Es wurde eine strategische Suche auf PubMed durchgeführt. Insgesamt wurden 26 Übersichtsarbeiten, Metaanalysen und randomisierte, kontrollierte Studien in diese Arbeit eingeschlossen, um eine Übersicht über die aktuellste Literatur zum Thema Eisenstatus im Bezug auf Entzündung und die Zusammenhänge mit häufigen klinischen Bedingungen, wie chronisch-entzündliche Erkrankungen, das metabolische Syndrom und Depression, sowie mit Athlet*innen, zu geben. Ergebnisse: Insgesamt erfüllten 23 Studien von der Suche auf PubMed die Einschlusskriterien. Anhand sieben dieser Studien wurden die Ansätze einer richtigen Interpretation der Eisenmarker bei erhöhten Entzündungsmarkern erläutert. Serum Ferritin ist aktuell noch der meist verwendete Eisenmarker. Damit dieser jedoch auch bei systemischen Entzündungen zuverlässig verwendet werden kann, muss Serum Ferritin an erhöhte Entzündungsmarker angepasst werden oder in Kombination mit TSAT interpretiert werden. Aus Sicht der heutigen Forschung beziehen sich sehr wenige akademische Arbeiten auf neuere Eisenmarker, wie sTfR oder Hepcidin. Durch die Ergebnisse von zehn der Studien, die aus der Literatursuche hervorgingen, wurde das Problem der korrekten Eisenstatusdiagnostik unter verschiedenen klinischen Bedingungen analysiert, wobei sechs weitere Arbeiten eingeschlossen wurden, die die Relevanz dieses Themas bei Sportler*innen behandeln. Die Ergebnisse dieser Diplomarbeit zeigen, dass viele Studien einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Eisenstatus, Entzündung und den klinischen Zustandsbildern, die in dieser Arbeit im Mittelpunkt stehen (chronisch-entzündliche Erkrankungen, das metabolische Syndrom, Depression, Athlet*innen), finden konnten. Die genauen pathophysiologischen Mechanismen dieser Zusammenhänge sind jedoch noch nicht endgültig geklärt. Schlussfolgerung: Entzündungen haben eine große Bedeutung in der Diagnostik und schließlich auch in der Therapie von Eisenmangel. Obwohl die Verwendung von Serum Ferritin zur Erhebung des Eisenstatus bei erhöhten Entzündungsmarkern umstritten ist, wird es aktuell auch in diesem Zusammenhang noch hauptsächlich verwendet, obgleich auch andere Eisenmarker erforscht werden. Da sowohl Entzündungen als auch Eisenmangel in vielen sehr häufigen Krankheitsbildern der heutigen Welt, wie chronisch-entzündlichen Krankheiten, dem metabolischen Syndrom und Depression, und auch bei Sportler*innen eine erhebliche Rolle zu spielen scheinen, ist die korrekte Diagnostik des Eisenstatus unter inflammatorischen Bedingungen wesentlich. Um die effektivste Behandlung für alle Patient*innen mit Eisenmangel zu gewährleisten, werden zusätzliche Studien mit speziellem Augenmerk auf diese bestimmten Personengruppen benötigt. |