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Bibliografische Informationen
 EVALUIERUNG DES OXIDATIVEN UND NITROSATIVEN STRESS BEI JUNGEN FRAUEN MIT UNTERSCHIEDLICHEM ERNÄHRUNGSSTATUS UND LEBENSSTILVERHALTEN  
 Hintergrund und Ziel: Oxidativer Stress ist ein pathologischer Stoffwechselzustand, der auf ein Ungleichgewicht der pro- und antioxidativen Mechanismen auf zellulärer Basis zurückzuführen ist. Dies kann entzündliche Reaktionen auslösen und führt zu einer destruktiven Progression im Organismus. Ein Überschuss an entstehenden reaktiven Stickstoffspezies verursacht nitrosativen Stress. Beide Phänomene sind an vielen pathologischen Prozessen in unserem Körper beteiligt. Es besteht ein Zusammenhang zwischen oxidativen Stressparametern und dem BMI und nitrosativen Stressparametern und dem Stimmungszustand, so dass der Lebensstil eine wichtige Rolle im Regulationsprozess spielen könnte. Das Ziel dieser Arbeit war es, den oxidativen und nitrosativen Stress bei jungen Frauen mit unterschiedlichem Ernährungsstatus retrospektiv zu bewerten und die Ergebnisse in einen möglichen Kontext von Nahrungsaufnahme, Aktivitätsniveau und Depressionsstatus zu stellen.

Methoden: Es wurden demographische, anthropometrische und lebensstilbezogene Daten einer Kohorte von 107 jungen Frauen mit fünf verschiedenen Ernährungszuständen (18 Patientinnen mit Anorexia nervosa (AN), 27 normalgewichtige Frauen, 22 übergewichtige Frauen, 20 Frauen mit Adipositas und 20 Athletinnen) gesammelt. Die totale antioxidative Kapazität (TAC), die totale oxidative Kapazität (TOC), die endogene Peroxidase-Aktivität (EPA), die Autoantikörper gegen oxidiertes Low-Density-Lipoprotein (oLAb) und Malondialdehyd-modifiziertes Low-Density-Lipoprotein (MDA-LDL-IgM), asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) und symmetrisches Dimethylarginin (SDMA) wurden im Serum gemessen.

Ergebnisse: Bei adipösen Frauen wurde ein signifikant höherer TOC Konzentration im Serum im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen (p = 0,001) und AN-Patientinnen (p < 0,001) festgestellt, zusätzlich war die TOC bei den Athletinnen signifikant höher (p = 0,008) als bei den AN-Patientinnen. Die Athletengruppe zeigte im Vergleich zur übergewichtigen Gruppe signifikant niedrigere (p = 0,048) oLAb-Titer. Die AN-Patientinnen hatten signifikant niedrigere ADMA-Werte als die normalgewichtigen (p = 0,007), die übergewichtigen (p = 0,033) und die adipösen Frauen (p = 0,002). Darüber hinaus wurde eine positive Korrelation zwischen BMI und TOC, EPA und ADMA sowie eine negative Korrelation zwischen BMI und MDA-LDL IgM und SDMA gefunden. ADMA war ebenfalls negativ mit dem HAMD-Score korreliert.

Schlussfolgerung: Im untersuchten Kollektiv waren fettleibige junge Frauen stärker von oxidativem Stress betroffen als gleichaltrige Frauen, die nicht übergewichtig waren. Junge Athletinnen zeigten niedrigere oLAb-Titer als Adipöse. AN-Patientinnen zeigten deutlichere Anzeichen von nitrosativem Stress als gesunde junge Frauen. Die vorliegenden Daten ergänzen die bisherigen Erkenntnisse zum Zusammenhang von Lebensstil und oxidativem/nitrosativem Stress mit besonderer Beachtung des Ernährungsstatus.
 
   
 
 2020  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Fitzek, Katharina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Immunologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Holasek, Sandra Johanna; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Lackner, Sonja; MMag. Dr.