Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Dissertation - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 ULTRASCHALLMESSUNG VON SUBKUTANEN FETTSCHICHTDICKEN: METHODISCHE VERBESSERUNGEN, INTRA-OBSERVER-RELIABILTÄT BEI ÜBERGEWICHTIGEN SOWIE ADIPÖSEN PERSONEN UND FETTVERTEILUNGSANALYSEN  
 Hintergrund: Die menschliche Körperkomposition ist eng mit der Gesundheit und der körperlichen Leistungsfähigkeit verbunden. Eine, vor kurzem entwickelte, standardisierte Ultraschalltechnik (US) stellt die genaueste und zuverlässigste Methode zur Messung des subkutanen Fetts (SAT) dar. Die Methode wurde bisher nur bei SportlerInnen und normalgewichtigen Personen getestet, jedoch nicht bei Gruppen mit Übergewicht bzw. Fettleibigkeit.
Ziele:(a)Optimierung der US: Anwendung bei übergewichtigen und adipösen Personen, Untersuchung der Hautdicken an den standardisierten Stellen, Vergleich der mittleren SAT-Dicken zwischen den acht und 216 Messstellen.
(b)Intra-Observer-Reliabilitätsuntersuchung mit einem breiten Spektrum von schlanken bis adipösen Personen.
(c)Untersuchung der Eigenschaften der Körperkomposition: Fettverteilung, Menge der eingebetteten Faserstrukturen, mögliche Korrelationen der SAT-Dicken mit ausgewählten anthropometrischen Parametern.
Methoden: 82 Männer und 71 Frauen mit einem BMI zwischen 17 und 40 kgm-2 und einem breiten Spektrum an SAT-Dicken wurden untersucht. Die eingesetzte Bildauswertesoftware ermöglichte halbautomatische Mehrfachdickenmessungen im SAT und die Quantifizierung der eingebetteten Faserstrukturen (Faszien). Die US enthält folgende Messstellen: Oberbauch (UA), Unterbauch (LA), Erector Spinae (ES), distaler Trizeps (DT), Brachioradialis (BR), lateraler Oberschenkel (LT), vorderer Oberschenkel (FT) und mediale Wade (MC). Die früher gemessene Stelle External Oblique (EO) wurde in dieser Dissertation durch die Stelle LT ersetzt. In einer Subgruppe von zehn Teilnehmern wurden SAT-Dickenmessungen an 216 randomisierten Stellen durchgeführt. Die Hautdicken wurden aus den zur Fettbestimmung aufgenommen Ultraschallbildern ausgewertet. Die Genauigkeit der US lag im Bereich von etwa 0,1 mm (bei 18 MHz Sondenfrequenz) bis etwa 0,3 mm (bei 6 MHz).
Ergebnisse: Die Stelle EO verursachte große Probleme bei übergewichtigen und adipösen Personen, weshalb die neue Stelle LT verwendet wurde. Die Hautdicken waren an allen Stellen, mit Ausnahme von ES, in der männlichen Gruppe signifikant höher als in der Weiblichen. Alle Hautstellen unterschieden sich signifikant voneinander (p<0.05). Die Mittelwerte der acht Stellen überschätzten die Mittelwerte der 216 randomisierten Stellen, da typische Fettdepotstellen überrepräsentiert darin vorkommen. Die mittlere Dicke der 216 Stellen ergab das 0,65-fache (SD 0.05) des Mittelwerts der acht Stellen (Mittelwerte der acht Stellen lagen zwischen 3 und 10 mm). Der Korrelationskoeffizient (ρ) der Intra-Observer-Studie betrug 0,999, der Standardfehler der Schätzung war 1,1 mm und 95% der Messungen lagen innerhalb von ± 2,2 mm. In der Subgruppe mit Summen der SAT-Dicken unter 77 mm lagen 95% der Messungen innerhalb von ± 1,4 mm. Mit Ausnahme von BR zeigten alle Stellen signifikante Unterschiede in der mittleren SAT-Dicke zwischen den Geschlechtern. Die SAT-Dickensummen unterschieden sich ebenfalls signifikant, wenn Männer (Median 40,3 mm) und Frauen (Median 76,0 mm) verglichen wurden. An den Stellen ES, DT, LT, FT, MC und in der Summe der acht Stellen (15% bzw. 9%) wurden signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede in der Menge der Faserstrukturen festgestellt.
Conclusio: Eine hohe Reliabilität der US zur Bestimmung von SAT-Dicken kann von sehr schlanken bis zu adipösen Personen erwartet werden. Es wurde gezeigt, dass die Abweichungen bei der Fettschichtdickenmessung mit steigender SAT-Dicke zunehmen, die prozentualen Abweichungen (in Bezug auf die gegebene SAT-Dicke) jedoch abnehmen. Ein ausgeprägter Dimorphismus zwischen Männern und Frauen wurde für die folgenden Variablen gefunden: Summen der SAT-Dicken, Hautdicken, Menge der Faserstrukturen und in der Fettverteilung. Es ist daher von Bedeutung bei der Erstellung von Referenzdaten und bei der Suche nach Grenzwerten für medizinische Diagnosen zwischen den Geschlechtern zu differieren.  
 Körperzusammensetzung; subkutanes Fettgewebe; Übergewicht; Fettleibigkeit; Ultraschall-Messgenauigkeit  
 
 2020  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Störchle, Paul; Mag.rer.nat., Bakk.rer.nat.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Medizinische Physik und Biophysik
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Müller, Wolfram; Univ.-Prof. Mag. Dr.phil.
  Ahammer, Helmut; Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat.
  Holasek, Sandra Johanna; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.