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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Individuelle metabolische Phänotypisierung bei Frauen mit unterschiedlichem Energiestatus. Fettgewebe, Carotinoid-Status, Leptin-Level, Entzündungs- und oxidative Stressmarker in der ESAN (Energy Sensing in Anorexia Nervosa) Kohorte.  
 Einleitung: Der individuelle metabolische Phänotyp wird stark durch das Körperfett und das Adipokin Leptin bestimmt. Beiden wurden modulierende Effekte auf Entzündungsprozesse und oxidativen Stress zugeschrieben. Nutritive Faktoren wie Carotinoide sind mit potentiellen regulatorischen Effekten in Adipozyten assoziiert. Das Ziel dieser Arbeit war es, Zusammenhänge von Körperfett, Leptin, Carotinoiden, Entzündungsmarkern und oxidativem Stress in einer weiblichen Kohorte unterschiedlicher Energiestatusgruppen zu evaluieren.

Methoden: In diese Querschnittsstudie wurden 107 Teilnehmerinnen entsprechend des Body Mass Index (BMI) und Aktivitätsgrads in die fünf Gruppen Anorexia nervosa (AN), Normalgewicht, Übergewicht, Adipositas und Athletinnen eingeteilt. Subkutanes Fett (SAT) wurde an acht Messpunkten mittels einer standardisierten Ultraschallmethode gemessen. Plasma-Carotinoide wurden durch Hochleistungsflüssigkeitschromatographie bzw. Carotinoide der Haut über Resonanz Raman Spektroskopie bestimmt. Leptin und oxidative Stress Marker wurden mittels Enzyme-linked Immunosorbent Assays analysiert. Die Analyse der Entzündungsmarker erfolgte im Rahmen der klinischen Labordiagnostik.

Ergebnisse: Die SAT-Summe und alle SAT-Messpunkte unterschieden sich signifikant zwischen den Gruppen (p<0.001). Das Plasma-Leptin korrelierte stark mit SAT (rs=0.895, p>0.001). Einige Carotin-Werte zeigten eine negative (z.B. Haut-Carotinoide: rs=-0.498, p<0.001, β-Carotin: rs=-0.563, p<0.001), die Entzündungs- (CRP: rs=0.617, p<0.001, IL-6: rs=0.557, p<0.001) und oxidative Stressmarker (totale oxidative Kapazität: rs=0.379, p<0.001) eine positive Korrelation mit SAT. Eine multiple lineare Regressionsanalyse ergab kollektive Signifikanz zwischen den Parametern (p<0.001). Auffällig waren signifikante Unterschiede der SAT-Summe (p<0.001) und aller SAT-Messpunkte bei AN-Patientinnen mit ähnlichem BMI. Diese Unterschiede zeigten sich ebenfalls in den Laborwerten.

Diskussion: In dieser Studie wurde die SAT-Topographie zur metabolischen Phänotypisierung herangezogen. Dabei stand die SAT-Dicke mit Plasma-Leptin, Entzündungs- und oxidativen Stressmarkern und dem Carotinoid-Status in Zusammenhang. Das metabolische Profil könnte die regulatorische Antwort auf modifizierte Fettspeicher sein. Auf Basis der beobachteten Unterschiede im SAT der AN-Patientinnen sollte die Adaptierung von Therapiekonzepten diskutiert werden. Hinsichtlich der Rolle von Phytonährstoffen auf das komplexe Regelsystem des Adipozyten bedarf es noch weiterführender klinischer Studien, um potentielle klinische Implikationen ableiten zu können.  
 subkutanes Fettgewebe, Carotinoide, Leptin, Entzündung, oxidativer Stress, Anorexia nervosa, Athletinnen  
 
 2019  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lackner, Sonja; Mag.rer.nat. Mag. phil.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Immunologie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Holasek, Sandra Johanna; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Zatloukal, Kurt; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Mörkl, Sabrina; Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.