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Medizinische Universität Graz
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Bibliografische Informationen
Titel
Der Einfluss diabetischer Neuropathie auf die Stimulationsstromstärke während peripherer Nervenstimulalation im Rahmen eines poplitealen Ischiadicusblocks
Kurzfassung
Einleitung
Periphere Nervenstimulation (PNS) ist eine häufig angewandte Technik zur Lokalisierung peripherer Nerven im Rahmen regionalanästhesiologischer Verfahren. Die allgemein empfohlenen Stimulationsstromstärken von 0.3-0.5mA führen vor allem bei Patienten mit diabetischer Neuropathie nicht verlässlich zu einer motorischen Antwort. Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen den Schwellenwerten für eine motorische Aktivität und der Position der Stimulationsnadel im Bezug zu beiden Ästen des Nervus ischiadicus an Patienten mit und ohne diabetischer Neuropathie.
Methoden
Die präoperative Evaluierung umfasste eine detaillierte neurologische Untersuchung, Labortests und Elektroneurographie. Die für eine motorische Antwort notwendige Stromstärke wurde im Rahmen eines ultraschall-gezielten Blocks des Nervus ischiadicus in der Kniekehle für den Nervus tibialis und Nervus peroneus communis an Diabetikern und Nicht-Diabetikern gemessen. Die Nähe der Nadel zum Nerv wurde post-hoc mithilfe von Ultraschallaufnahmen evaluiert.
Ergebnisse
Die mittleren Stimulationsstromstärken unterschieden sich nicht zwischen Diabetikern (n=55) und Nicht-Diabetikern (n=52). Patienten mit abgeschwächter Druckwahrnehmung zeigten einen erhöhten Schwellenwert für den Nervus peroneus communis (median 1.30mA gegenüber 0.57mA bei Patienten mit normaler Druckwahrnehmung, p=0.042), ebenso wie Patienten mit abgeschwächter Schmerzwahrnehmung (1.60mA gegenüber 0.50mA bei Patienten mit normaler Schmerzwahrnehmung, p=0.038). Eine Verlangsamung der Nervenleitgeschwindigkeit am Nervus ulnaris korrelierte mit einer erhöhten mittleren Stimulationsstromstärke (r=-0.35, p=0.002). 15 Diabetiker benötigten mehr als 0.5mA zur Auslösung einer motorischen Antwort obwohl die Stimulationsnadel unbeabsichtigt intraneural platziert wurde (n=4) oder benötigten ≥2mA trotz Nadel-Nerv Kontakt, gegenüber 3 solcher Patienten (1 intraneural, 2 mit ≥2mA) in der Gruppe der Nicht-Diabetiker (p=0.003).
Diskussion
Die Diagnose Diabetes mellitus per se führt zu keiner Erhöhung der erforderlichen Stimulationsstromstärke im Rahmen der PNS. Patienten mit klinischen Zeichen einer Neuropathie benötigten jedoch signifikant höhere Stromstärken zur Auslösung einer motorischen Antwort. Die Stimulationsstromstärken zeigten ein hohes Maß an Variabilität sowohl in der Gruppe der Diabetiker als auch bei gesunden Kontrollpatienten und Stromstärken >0.5mA, dem momentan empfohlenen Schwellenwert, wurden häufig beobachtet. Diabetiker haben ein höheres Risiko einer potentiellen intraneuralen Nadelpositionierung, wenn PNS als alleinige Methode zur Nervenlokalisation verwendet wird. Einfache klinische Tests könnten Patienten, die erhöhte Stimulationsschwellenwerte benötigen, identifizieren.
Schlussfolgerung
Diese Ergebnisse legen nahe, dass Stimulationsstromstärken von 0.3-0.5mA im Rahmen eines poplitealen Ischiaducusblocks eine korrekte Nadelposition direkt am Nerv nicht garantieren. Dies gilt im Besonderen für Patienten mit diabetischen Nervenschäden.
Schlagwörter
Regionalanästhesie, Diabetes mellitus, diabetische Neuropathie, periphere Nervenstimulation
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2016
Volltext
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Sachgebiete
Anästhesiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Heschl, Stefan; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Studium
UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer/in (intern)
Rigaud, Marcel; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. DESA
CO – Betreuer/in (intern)
Gemes, Geza; Priv.-Doz. Dr.med.univ.
CO – Betreuer/in (intern)
Kresse, Adelheid; Sen.Scientist Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
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