Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Vegane Ernährung aus osteologischer und endokrinologischer Sicht  
 Vegane Ernährung gewinnt zunehmend an Popularität, birgt jedoch gesundheitliche Risiken bei unzureichender Ernährungsbildung, insbesondere das Risiko von Nährstoffmängeln (Vitamin D und B12, Eisen, Jod, Kalzium, Zink und Omega-3-Fettsäuren). Veganer*innen haben aufgrund der geringeren Energiedichte pflanzlicher Lebensmittel oft einen niedrigeren BMI als Allesesser.

Veganer*innen zeigen einerseits auch höhere Serumkonzentrationen von Biomarkern des Knochenumsatzes, was ein erhöhtes Fraktur- und Osteoporoserisiko anzeigen könnte. Andererseits kann das Risiko für ein metabolisches Syndrom durch vegane Ernährung positiv beeinflusst werden: Hüft- und Taillenumfang, Blutdruck, LDL-Cholesterin und HbA1c werden reduziert und die Insulinsensitivität erhöht.

Zur Beurteilung der Auswirkungen veganer Ernährung auf die Gesundheit, Osteoporose und das metabolische Syndrom wurde eine Literaturrecherche in PubMed durchgeführt. In einem Fragebogen wurden Daten von insgesamt 35 Personen (24 Student*innen, 11 Patient*innen) zu Ernährungsgewohnheiten, Erkrankungen und Ernährungskompetenz erhoben. Erhebung und Auswertung der Daten erfolgte mit SurveyMonkey und Excel.

60 % der Teilnehmer*innen sind Frauen, 40 % Männer. 83 % sind Allesesser, 17 % sind Vegetarier*innen bzw. Veganer*innen. 100 % der Vegetarier*innen sind Frauen. Der durchschnittliche BMI beträgt 25,1 kg/m2, 54 % sind normalgewichtig, 26 % übergewichtig. 21 % der Student*innen und 36 % der Patient*innen sind übergewichtig. 57 % der Männer und 29 % der Frauen sind übergewichtig bzw. adipös. Mit ca. 38 % ist das Hauptmotiv für die Ablehnung einer veganen Ernährung von Allesessern die Präferenz für den Geschmack von Fleisch. Unter allen Teilnehmer*innen liegt die Prävalenz eines bekannten Eisen- und Vitamin-D-Mangels bei in etwa. 30 %. Von Eisenmangel sind ca. 50 % der Frauen und über 80 % der Vegetarier*innen bzw. Veganer*innen betroffen.

Vegan lebende Personen sollten ihre Ernährung sorgfältig planen und sicherstellen, dass sie die häufig defizitären Nährstoffe ausreichend zuführen. Regelmäßige ärztliche Kontrolltermine und Labortests zur Überwachung der Nährstoffversorgung sind empfehlenswert. Um die möglichen Risiken einer veganen Ernährung zu bewerten, ist es wichtig, ihre Auswirkungen zu untersuchen – insbesondere bei vulnerablen Gruppen wie älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen.

 
 Vegane Ernährung; Nährstoffmängel; Nährstoffversorgung; Osteoporose, metabolisches Syndrom;  
 
 –  
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Reif, Alexander
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Amrein, Karin; Priv.-Doz. Dr.med.univ. MSc
  Fahrleitner-Pammer, Astrid; Univ.-Prof. Univ. FÄ Priv.-Doz. Dr.