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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die Chicago-Klassifikation 4.0 im klinischen Alltag: Einfluss von Provoka-tionsmanövern in der hochauflösenden Ösophagusmanometrie auf die end-gültige Diagnose  
 Viele Patient*innen mit Dysphagie, nicht-kardialem Thoraxschmerz oder ähnlichen Be-

schwerden durchlaufen eine hochauflösende Ösophagusmanometrie (HRM), um der Ursa-

che ihrer Beschwerden auf den Grund zu gehen. Seit 2008 gibt es hierzu eine Anleitung,

nach welchem Prozedere diese Untersuchung einheitlich durchgeführt werden sollte, die

Chicago Klassifikation. 2020 erschien die aktuelle, vierte Version dieser Klassifikation. In

dieser Arbeit soll verglichen werden, ob und welchen Mehrwert die neuste Version gegen-

über ihrem Vorläufer, der dritten Version, bieten kann.

Für diesen Zweck wurden 168 Patient*innen in den Jahren 2020 und 2021 untersucht, die

sich aufgrund von Beschwerden in der Ösophagusambulanz der Abteilung für Gastroente-

rologie und Hepatologie, Innere Medizin, des LKH-Universitätsklinikums Graz vorgestellt

hatten. Alle diese Patient*innen bekamen eine HRM in der Ösophagusambulanz mit einem

ManoScan™ ESO hochauflösenden Manometriekatheter von Medtronic oder dem Uni-

sensor Solid-State HRM-Katheter von Diversatek. Die verwendete bildgebende Software

war katheterabhängig ManoScan von Medtronic, Dublin, Irland oder ViMeDat von Stan-

dard Instruments GmbH, Karlsruhe, Deutschland für den Diversatek-Katheter.

Alle untersuchten Patient*innen durchliefen die Standarduntersuchung der HRM, mit

sechs bis zehn Schlucken Wasser à fünf Milliliter im Liegen.

Einige dieser Patient*innen vollzogen im Anschluss verschiedene Provokationsmanöver.

Diese Provokationsmanöver variierten von mehreren kleinen, schnellen Schlucken Wasser

direkt hintereinander trinken, zum schnellstmöglichen Trinken von 200 Milliliter Wasser,

zu Einzelschlucken im Sitzen und dem Verzehr von 200g weißen Reis.

Von 168 initialen Teilnehmer*innen, konnte die Untersuchung bei 161 verwertet werden.

Beim Vergleich der dritten und vierten Version der Chicago-Klassifikation zeigten sich

vermehrt Untersuchungen mit einem unauffälligen Ergebnis (39% CCv3 versus 45%

CCv4) oder einer ineffektiven Motilität (27% CCv3 versus 30% CCv4) bei Verwendung

der vierten Version. Dem gegenüber nahmen die Diagnosen der Ausflussobstruktion des

ösophago-gastralen Übergangs (11% CCv3 versus 2% CCv4) mit der neueren Version

deutlich ab.

Hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs dauerte eine Untersuchung mit der Verwendung von

Provokationsmanövern im Schnitt 5 Minuten und 36 Sekunden länger als lediglich bei

Durchführung der Standarduntersuchung. Bei 20% der Untersuchten, die Provokationsma-

növer absolvierten, änderte sich die Diagnose im Vergleich zur Standard-HRM, bei den

restlichen 80% ergab sich bei der Standarduntersuchung dieselbe Diagnose wie bei den da-

rauffolgenden Provokationsmanövern.

Abschließend kann mit dieser Studie festgestellt werden, dass die Provokationsmanöver

einen diagnostischen Mehrwert bei geringem zeitlichen Zusatzaufwand generieren können

und gerade bei uneindeutigen Fällen eine gute Aussagekraft besitzen.  
 Hochauflösende Ösophagusmanometerie; Chicago Klassifikation; Provokationsmanöver  
 
 2023  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Huber, Victoria Elisabeth Patricia
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schlager, Hansjörg; Dr.
  Plank, Johannes; OA Priv.-Doz. Dr. MBA