| Hämato-onkologische Erkrankungen sind die häufigsten malignen Erkrankungen bei jungen Menschen und Krebs ist die zweithäufigste Todesursache bei europäischen Kindern. In den letzten Jahrzehnten wurden hocheffiziente Therapien für hämato-onkologische Erkrankungen entwickelt. Einige dieser Krebsarten zeigen jedoch immer noch eine schlechte Prognose und die Behandlung ist oft mit einer hohen Toxizität verbunden. Dies erfordert die Entwicklung neuerer, sicherer und effektiverer Therapien. Es gibt viele immunologische Ansatzpunkte, um Krebs anzugreifen; Einer zielt auf tumorassoziierte Antigene (TAA). Von 75 TAAs wurde das Wilms Tumor 1 (WT1) Gen-Produkt mit der höchsten Priorität eingestuft. WT1 ist ein Transkriptionsfaktor, der hauptsächlich in der fetalen Nephrogenese und Hämatopoese aktiv ist. Es wurde gezeigt, dass WT1 in vielen Tumoren einschließlich Lymphomen und Leukämien hochreguliert ist. WT1-mRNA kann sogar als Tumormarker bei einigen Leukämien eingesetzt werden. In-vitro- und Maus-Modelle haben die Möglichkeit gezeigt, WT1 mit Peptid- oder Dendritischen Zell-(DC)-basierten Krebsimpfstoffen anzugreifen. Klinische Studien mit diesen neuartigen Therapieschemata haben die Möglichkeit gezeigt, die Bildung von WT1-spezifischen zytotoxischen T-Lymphozyten (CTLs) anzuregen und klinische Wirkungen, wie die Abnahme von Tumorgröße, Blasten oder Tumormarker wie WT1-mRNA, wurden beobachtet. Bemerkenswerterweise konnte bei einigen PatientInnen mit minimaler Resterkrankung (MRD) eine lang anhaltende Remission nur durch den Einsatz Peptid- oder DC-Impfung erreicht werden. Mit der Ausnahme von lokalen Erythemen, scheinen diese Therapien für die meisten PatientInnen sicher zu sein. Nur bei PatientInnen mit Myelodysplastischem Syndrom (MDS) wurde eine Leukozytopenie beobachtet. Nichtsdestotrotz gibt es immer noch große Nachteile. Peptidimpfungen wurden nur für bestimmte HLA-Typen entwickelt. Dies könnte durch die Erzeugung neuer WT1-verwandter Peptide oder durch die Verwendung von DCs überwunden werden, aber es ist nicht klar, welcher DC-Subtyp für eine therapeutische Verwendung am besten geeignet ist. Darüber hinaus zeigen einige klinische Studien eine Diskrepanz zwischen immunologischem und klinischem Ansprechen. Zusammenfassend scheinen diese neuartigen therapeutischen Ansätze vielversprechend zu sein. Wenn sie optimiert werden können, könnten sie zu einem Durchbruch in der Behandlung von hämatoonkologischen Erkrankungen von Kindern sowie Erwachsenen führen. Krebsimpfstoffe gegen WT1 haben bereits einige PatientInnen geheilt und scheinen meist sicher zu sein. Nichtsdestoweniger sind noch große Hindernisse zu überwinden und die wahre Stärke dieser Therapien für ein breites Spektrum an PatientInnen könnte nur nach großen klinischen Phase-III-Studien beurteilt werden. |