| Neuroinflammation und die damit einhergehende Neurodestruktion sind häufige Krankheitsbilder in unserer Gesellschaft und stellen ein interessantes Forschungsfeld, sowie Ziel medikamentöser Therapien dar. Eine Schlüsselrolle bei der Pathophysiologie von Erkrankungen wie Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose oder Schlaganfall kommt der Blut-Hirn Schranke zu, welche für den Schutz sowie die Homöostase des zentralen Nervensystems von großer Bedeutung ist. Myeloperoxidase generiert bei oxidativem Stress mit Hilfe von Wasserstoffperoxid eine hypochlorige Säure, welche die Vinyletherbindung von häufig im Gehirn vorkommenden Etherlipiden, so genannten Plasmalogenen, angreift. Dabei kommt es zur Bildung des chlorierten Aldehyds 2-Chlorohexdecanal und der chlorierten 2-Chlorohexadecansäure. Während der Entzündungsreaktion treten die Immunzellen des Gehirnparenchyms, die Mikroglia, in zwei verschiedenen Polarisationsstadien auf. Studien legen nahe, dass die klassisch-aktivierte M1 Mikroglia eher proentzündlich wirkt, während alternativ-aktivierte M2 Mikroglia neuroprotektive Eigenschaften aufweist. Ziel dieser Diplomarbeit war die Untersuchung des Polarisationsverhaltens von BV-2 Mikroglia nach Behandlung mit 2-Chlorohexadecanal und 2-Chlorohexadecansäure. Die metabolische Aktivität wurde durch den MTT Assay evaluiert und zeigte das zytotoxische Potential von 2-Chlorohexadecansäure. Des Weiteren wurden Zellen nach der Behandlung mit 2-Chlorohexadecanal nach verschiedenen Zeitpunkten mittels Western Blot und Durchflusszytometrie analysiert. Die Ergebnisse dieser Experimente weisen keine eindeutige Tendenz auf. Änderungen der Expressionslevels von reaktiven Sauerstoffspezies, Nitriten und Nitraten konnten Anhand spezieller Nachweisverfahren nicht detektiert werden. Trotz widersprüchlicher Ergebnisse über klassisch und alternativ aktivierte Mikroglia, steht deren Schlüsselrolle bei der Entstehung neurologischer Veränderungen außer Frage. Die Erforschung neuroimmunologischer Prozesse stellt damit einen wichtigen Schritt zur Entwicklung neuer Therapien für Patientinnen und Patienten mit neuroinflammatorischen und neurodegenerativen Erkrankungen dar. |