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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Thrombelastographie-gesteuerte Zahnsanierung bei Lebertransplantationsevaluierung  
 Einleitung: Ein wesentlicher Bestandteil der Evaluierungsphase vor einer Lebertransplantation (LTX) stellt die zahnärztliche Herdsanierung da. Zur Zahnsanierung bei Patienten*innen mit Gerinnungsstörungen, die auf Lebererkrankungen zurückzuführen sind, liegen wenige signifikante Studien und Leitlinien vor, wodurch das Routineverfahren erschwert wird. Diese Arbeit untersucht, ob die präinterventionelle Thrombelastographie (TEG) zur Einschätzung des Blutungsrisikos nach einer Zahnsanierung und des Substitutionsbedarfes vor und nach dem Eingriff bei Patienten*innen mit einer beeinträchtigten Leberfunktion von Vorteil ist.



Material und Methoden: Eingeschlossen wurden alle Patienten*innen (Alter 18 - 80), die zwischen 01/2018 und 03/2020 am Universitätsklinikum Graz für eine LTX evaluiert worden sind. Die Hauptgrößen waren die Nachblutungsrate und die Notwendigkeit der Substitution von Blut- und/ oder Blutprodukten (Fresh-Frozen- Plasma Thrombozytenkonzentraten) bei Zahnsanierung vor LTX. Nebenzielgrößen waren demographische Daten der zu-evaluierenden Patienten*innen (Geschlecht, Alter, Grunderkrankungen, LTX-Indikationen) und der Ort der Zahnsanierung (Universitätsklinikum vs. Extern im niedergelassenen Bereich).



Ergebnisse: Bei 77 von 188 evaluierten Patienten*innen war ein Sanierungsbedarf der Zähne zur LTX-Freigabe indiziert. 45 Patienten*innen erhielten ihre Zahnsanierung an der Zahnklinik des Universitätsklinikum Graz. Elf der 45 Patienten*innen erhielten eine präinterventionelle TEG. Zehn der durchgeführten TEGs zeigten Abnormalitäten, die ebenso im Labor durch eine Abweichung der International Normalized Ratio (INR) charakterisiert war. Es wurde eine TEG gesteuerte Substitution (MA < 50mm, Thrombozyten < 50 G/L) vor und nach der Zahnsanierung durchgeführt. Es sind sechs postinterventionelle Blutungskomplikationen aufgetreten. Bei einem von diesen sechs Patienten*innen mit Blutungskomplikationen wurde eine präinterventionelle TEG durchgeführt. Fünf der Patienten*innen mit einer Blutungskomplikationen zeigten eine Abweichung der INR. Ein Patient erhielten aufgrund der Blutungskomplikation nach der Zahnsanierung Erythrozythenkonzentrate.



Diskussion: Patienten*innen, die in der präinterventionellen TEG eine Abnormalität zeigten, wiesen ebenso eine Abweichung der INR auf. Auch war eine pathologische Veränderung der INR bei fünf der sechs Blutungskomplikationen ersichtlich. Eine Überlegenheit der TEG gegenüber der INR zur präinterventionellen Einschätzung des Blutungsrisikos vor Zahnsanierung bei Lebererkrankten kann aus diesen Daten nicht abgeleitet werden. Die Zahnsanierung bei Leberfunktionsbeeinträchtigung und das damit eingehende Blutungsrisiko gehören in weiteren prospektiven Studien untersucht.

 
 Thrombelastographie; TEG, Lebertransplantation; LTX; Zahnsanierung  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Abaira, Ahmed
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Stadlbauer-Köllner, Vanessa; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MBA
  Tatscher, Elisabeth; Univ. OÄ Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.