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Bibliografische Informationen
Titel
Sarkopenie bei Leberzirrhose, eine retrospektive Ergebnisanalyse.
Kurzfassung
Hintergrund und Zielsetzung: Der Verlust von Muskelkraft, Muskelmasse und Muskelfunktion, Sarkopenie genannt, ist ein häufig auftretendes Problem in unserer Gesellschaft. Besonders häufig davon betroffen sind chronisch kranke Patient*innen. Eine der häufigsten Begleiterkrankungen der Leberzirrhose ist Sarkopenie. Das Ziel dieser Arbeit ist zu analysieren, ob ein Zusammenhang zwischen Sarkopenie und Mortalität bei Patient*innen mit Leberzirrhose besteht. Zusätzlich wird überprüft, ob Komplikationen der Leberzirrhose häufiger bei Patient*innen mit Sarkopenie auftreten.
Material und Methode: Es wurden retrospektiv die Daten von 118 Patient*innen mit Leberzirrhose und 60 Patient*innen ohne Zirrhose (Kontrollgruppe) der Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie analysiert. Aus den Krankenakten der Patient*innen wurden folgende Daten erhoben: Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht, BMI, Sterbedatum (falls vorhanden) inklusive Sterbeursache, Status der Leberzirrhose, Status der Sarkopenie und das Auftreten von Komplikationen (Aszites, hepatische Enzephalopathie, spontan bakterielle Peritonitis, Ikterus, gastrointestinale Blutung, Portalvenenthrombose, Infektionen, akute Nierenschädigung, hepatozelluläres Karzinom).
Ergebnisse: 118 von 178 Patien*innen wiesen eine Leberzirrhose auf. 58 Patient*innen waren sarkopen, 67 präsarkopen und 53 Patient*innen wiesen keine Sarkopenie auf. Im gesamten Patientenkollektiv zeigte sich unabhängig voneinander eine signifikant erhöhte Mortalität durch Leberzirrhose (p<0.001) und Sarkopenie (p=0.001). Ein signifikanter Anstieg der Sterblichkeit von Patient*innen mit Leberzirrhose durch Sarkopenie konnte jedoch nicht festgestellt werden (p=0.074). Ebenfalls zeigte sich keine Signifikanz in den unterschiedlichen Geschlechtergruppen (Männer: p=0.057; Frauen: p=1.000). Im Gegensatz dazu zeigte sich in der Gruppe über 65 Lebensjahre ein signifikanter Unterschied in der Mortalität zwischen Zirrhose-Patient*innen mit und ohne Sarkopenie (p=0.010). Bei der Analyse der Komplikationen der Leberzirrhose zeigte sich, dass Portalvenenthrombosen signifikant häufiger bei Patient*innen mit Sarkopenie aufgetreten sind (p=0.035). Hier zeigte sich ebenfalls, dass vor allem Männer betroffen waren (9 Männer, 1 Frau, p=0.448). Gastrointestinale Blutungen traten signifikant häufiger bei Frauen auf (p=0.045). Im gesamten Patientenkollektiv konnte gezeigt werden, dass Infektionen (p=0.020) neben Portalvenenthrombosen (p=0.001) signifikant häufiger auftreten, wenn Patient*innen eine Sarkopenie aufweisen.
Schlussfolgerung: Sarkopenie ist eine häufige Begleiterkrankung der Leberzirrhose. Während sich im gesamten Patientenkollektiv eine gesteigerte Mortalität durch Sarkopenie feststellen lassen konnte, zeigte sich bei Patient*innen mit Leberzirrhose nur ein Trend in Richtung einer erhöhten Sterblichkeitsrate. Insbesondere im gesteigerten Alter hatte Sarkopenie einen signifikanten Einfluss auf die Mortalität bei Leberzirrhose. Ebenso konnte in dieser Arbeit gezeigt werden, dass Sarkopenie einen Einfluss auf die Häufigkeit von Leberzirrhose-spezifischen Komplikationen nimmt. Dies deckt sich mit bereits durchgeführten Studien, die sich ebenfalls mit der Interaktion zwischen Sarkopenie und Leberzirrhose beschäftigten. Diese Ergebnisse zeigen, dass ein frühzeitiges Screening von Patient*innen mit Leberzirrhose auf Sarkopenie sinnvoll ist, um Patient*innen in frühen Stadien zu identifizieren und therapieren.
Schlagwörter
Sarkopenie; Leberzirrhose
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2024
Volltext
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Schwarzl, Jakob
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Innere Medizin
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Fürst, Stefan; Dr.med.univ.
Mitbetreuer*in (intern)
Stadlbauer-Köllner, Vanessa; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MBA
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