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Bibliografische Informationen
 Post-mortem-Veränderungen und Autolyse in Frontallappenzellen von Sus scrofa  
 Einführung
Es gibt eine geringe Anzahl an Studien über post-mortale Veränderungen und Autolyse in Säugetier-Frontallappenzellen. Diese Arbeit trägt daher zum grundlegenden Verständnis des postmortalen neuronalen (und glialen) Zelltods durch Autolyse bei.

Material und Methoden
Als Versuchstier haben wir ein Exemplar des eurasischen Hausschweins verwendet. Nachdem das Schwein getötet worden ist, bereiteten wir in einem Post-Mortem-Intervall (PMI) von 0, 3, 6 und 12 Stunden Gewebeproben seines Frontallappens vor. Zu jedem Zeitpunkt haben wir das Gewebe mit einer Mischung aus Glutaraldehyd und Formaldehyd fixiert. Danach wurde es erneut mit Osmiumtetroxid fixiert, um schließlich in TAAB-Einbettungsharz eingebettet zu werden. Anschließend wurde die Probe dünn geschnitten und mit Platinblau und Bleicitrat kontrastiert. Zur Analyse der Proben verwendeten wir die Transmissionselektronenmikroskopie.

Ziele
Unser Ziel war es, Kriterien für die Post-Mortem-Autolyse zu definieren und anhand dieser Kriterien zu untersuchen, inwieweit eine Post-Mortem-Autolyse in Frontallappenzellen des eurasischen Hausschweins auftritt.

Ergebnisse
Es wurden die ultrastrukturellen Veränderungen von 51 Frontallappenneuronen, -astrozyten und -oligodendrozyten untersucht. Nach 12 h nahm der Durchmesser der neuronalen Zellen tendenziell ab (Neuronen: 12,61 μm bis 11,25 μm; Pyramidenzellen: 23,15 μm bis 14,24 μm), während der Durchmesser der Gliazellen eher zunahm (Astrozyten: 8,9 μm bis 12,4 μm; Oligodendrozyten: 9,73 μm bis 10,41 μm). In allen Frontallappenzellen trat ab 3 h eine Chromatinkondensation auf. Eine vollständige Ablösung der Ribosomen vom rER wurde in fast keiner der untersuchten Zellen gefunden (insgesamt 1:51). Die Vakuolisierung des Zytoplasmas wurde zum ersten Mal nach 3 Stunden beobachtet. Das Auftreten von Lysosomen war in allen PMIs und allen Zellen hoch (84,6% nach 0 h bis 100% nach 12 h).

Diskussion
Diese deskriptive Arbeit bestätigt mehrere autolytische ultrastrukturelle Veränderungen in Nerven- und Gliazellen, die bereits bei anderen Versuchstieren beschrieben worden sind. Die Chromatinkondensation, das Schrumpfen von Neuronen, das Anschwellen von Gliazellen, die intrazytoplasmatische Vakuolisierung und das Auftreten von Lysosomen sind Hinweise auf postmortale Autolyse. Das Auftreten von rER ohne Ribosomen und der strukturelle Zerfall aller Mitochondrien sind vergleichsweise unzuverlässige Marker für die postmortale Autolyse.  
 autolysis; post-mortem changes; electron microscopy; sus scrofa; frontal lobe; neurons; astrocytes; olgiodendrocytes; pyramid cells; brain death; neuroscience;  
 
 2019  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Tafrali, Deniz
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Zellbiologie, Histologie und Embryologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Leitinger, Gerd; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.