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Bibliografische Informationen
 Periphere fraktionierte Gewebesauerstoffextraktion und Infektion in Reif- und Frühgeborenen: eine prospektive Pilot-Beobachtungsstudie  
 Einleitung

Periphere Muskeloxygenierung ermöglicht die frühzeitige Erkennung mikrozirkulärer Dysfunktionen bei Infektionen/Entzündungen und/oder Sepsis. Die periphere fraktionierte Gewebesauerstoffextraktion (pFTOE) stellt die relative Extraktion vom arteriellen zum venösen Kompartiment dar, die Informationen über den Sauerstoffverbrauch und die Sauerstoffabgabe an das Gewebe liefert. Ziel der vorliegenden Studie war es zu untersuchen, ob sich pFTOE innerhalb der ersten sechs Stunden nach der Geburt, bei Reifgeborenen und Frühgeborenen mit und ohne laborchemischen Zeichen einer Infektion unterscheidet.



Methodik

Diese Studie wurde als prospektive Beobachtungsstudie an der Abteilung für Neonatologie Graz durchgeführt. In die Studie wurden Reif- und Frühgeborene ≥ 30 Schwangerschaftswochen, die an der neonatologischen Intensivstation mit Atemnotzeichen und < 6 h postnatalem Alters, aufgenommen wurden, inkludiert. Innerhalb der ersten sechs Stunden nach der Geburt wurden periphere und zerebrale NIRS-Messungen durchgeführt, die durch fünf kurze Reapplikationen am rechten Unterarm bzw. an der linken Stirn durchgeführt wurden. Die routinemäßige Überwachung der arteriellen Sauerstoffsättigung (SpO2), Herzfrequenz und mittlerem arteriellen Blutdruck wurde im Zeitrahmen der NIRS-Messungen dokumentiert. pFTOE wurde nach folgender Formel aus dem peripheren Gewebeoxygenierungsindex (pTOI) und der SpO2 berechnet: pFTOE = (SpO2-pTOI)/SpO2. Es wurden routinemäßige Blutproben (C-reaktives Protein, Leukozyten und IT-Verhältnis) während der ersten 48 Stunden nach der Geburt dokumentiert. Neugeborene mit Zeichen einer Infektion, definiert als CRP > 10 mg/l, Leukozyten < 6000/µl oder > 30000/µl, IT-Verhältnis > 0,2 und/oder positiver Blutkultur, wurden der Infektionsgruppe zugeteilt. Neugeborenen mit unauffälligen Laborparametern wurden der Gruppe ohne Infektion zugeteilt. Neugeborene der Infektionsgruppe wurden mit der Gruppe ohne Infektion verglichen. Reifgeborene und Frühgeborene wurden getrennt analysiert.



Ergebnisse

Insgesamt wurden 80 Neugeborene, 32 Reifgeborene (Infektion n=15, keine Infektionsgruppe n=17) und 48 Frühgeborene (n=6, n=42) in die vorliegende Studie inkludiert. Gestationsalter und Geburtsgewicht betrugen 39,6 ± 1,7 Wochen und 3543 ± 615 Gramm bzw. 38,5 ± 1,4 und 3221 ± 592 Gramm bei reifen Neugeborenen der Infektionsgruppe bzw. der Gruppe ohne Infektion. Es gab keine Unterschiede in pFTOE von 0,229 ± 0,064 in der Infektionsgruppe und 0,235 ± 0,032 in der Gruppe ohne Infektion (p = 0,293).

Bei Frühgeborenen betrugen das Gestationsalter und das Geburtsgewicht 34,8 ± 1,7 Wochen und 2476 ± 720 Gramm bzw. 34,3 ± 1,6 und 2284 ± 474 Gramm in der Infektionsgruppe bzw. in der Gruppe ohne Infektion. Es gab keine Unterschiede im pFTOE von 0,235 ± 0,050 in der Infektionsgruppe und 0,224 ± 0,051 in der Gruppe ohne Infektion (p = 0,306).



Konklusion

In der vorliegenden Studie wurde bei Reifgeborenen und Frühgeborenen mit Infektion kein Unterschied in pFTOE, gemessen durch fünf kurze Reapplikationen innerhalb der ersten sechs Stunden, im Vergleich zu Neugeborenen ohne Infektion beobachtet. Dennoch ist pFTOE als früher Marker für Mikrozirkulationsstörungen bei Neugeborenen mit Atemnotsymptomen innerhalb der ersten Stunden nach der Geburt weiterhin von Interesse.

 
 Frühgeborene; Reifgeborene; Nah-Infrarot-Spektroskopie; NIRS; periphere fraktionierte Gewebesauerstoffextraktion; pFTOE; Infektionen; Mikrozirkulation; peripher-muskuläre Oxygenierung;  
 
 2024  
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 Neonatologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Wolfsberger, Christina Helene; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Pichler, Gerhard; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Urlesberger, Berndt; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Reif, Philipp; Univ. FA Priv.-Doz. Dr.med.univ.