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Bibliografische Informationen
 Verhältnis der zerebralen und peripheren Oxygenierung und Perfusion bei Frühgeborenen: Veränderungen bei Infektion am ersten Lebenstag  
 Einleitung: Die Früherkennung kardiozirkulatorischer Probleme im Rahmen einer Infektion ist vor allem in der Betreuung von Frühgeborenen schwierig. Ziel dieser Studie war die simultane Messung von zerebraler und peripher muskulärer Oxygenierung mittels Nah-infrarot Spektroskopie (NIRS) am ersten Lebenstag. In der Folge wurde untersucht, ob zwischen dem Verhältnis von zerebraler zu peripher muskulärer Oxygenierung und einer Entzündung / Infektion bei Frühgeborenen ein Zusammenhang besteht.
Studiendesign: Diese prospektive Beobachtungsstudie war Teil einer randomisierten, kontrollierten Studie namens „Avoiding Hypotension in Preterm Neonates (AHIP)“, welche an der neonatologischen Intensivstation der Medizinischen Universität Graz, Österreich, durchgeführt wurde. Frühgeborene unter der 37. Schwangerschaftswoche mit einem erhöhten Risiko an einer Infektion, aufgrund eines vorzeitigen Blasensprunges, eines mütterlichen Amnioninfektionssyndroms und / oder erhöhter mütterlicher Entzündungsparameter, zu erkranken, wurden eingeschlossen. Die eingeschlossenen Frühgeborenen wurden in eine Infektions- (Interleukin 6 >100pg/ml und / oder Leukozyten >34000/µl und / oder C-reaktives Protein >10mg/l) und eine gesunde Kontrollgruppe unterteilt. Zusätzlich zur Routineüberwachung (Herzfrequenz (HR), arterielle Sauerstoffsättigung (SpO2) und mittlerer arterieller Blutdruck (MAP)), wurden bei jedem Frühgeborenen, beginnend innerhalb der ersten sechs Lebensstunden, über 24 Stunden kontinuierliche NIRS Messungen (NIRO-200NX, Hamamatsu Photonics, Hamamatsu City, Japan) der zerebralen (cTOI) und peripher muskulären Gewebeoxygenierungs-Indizes (pTOI) simultan durchgeführt. Um mögliche Unterschiede in den kontinuierlichen cTOI und pTOI-Messungen der beiden Gruppen zu erkennen, wurden für jede Stunde Mittelwerte für cTOI, pTOI und das Verhältnis von cTOI / pTOI berechnet und die Ergebnisse beider Gruppen verglichen. Weiters wurden in beiden Gruppen Korrelationen zwischen den cTOI / pTOI Verhältnissen und den erhobenen demographischen und Routineüberwachungsparametern berechnet.
Ergebnisse: 98 Frühgeborenen wurden gemessen und in die Studie eingeschlossen. 11 Frühgeborene wurden der Infektionsgruppe (Median 32,3 [28,7-34,0] Schwangerschaftswochen) und 87 der Kontrollgruppe (Median 33,1 [32,1-34,1] Schwangerschaftswochen; p=0,45) zugeordnet.
Der Mittelwert für das cTOI / pTOI Verhältnis während der 24-Stunden Messdauer war 0,96 ± 0,02 vs. 0,97 ± 0,04 (Kontrollgruppe vs. Infektionsgruppe; p=0,618), für cTOI 70,1 ± 1,4% vs. 71,2 ± 2,6% (p=0,079) und für pTOI 73,4 ± 0,9% vs. 73,6 ± 1,4% (p=0,564).
Sowohl die cTOI / pTOI Verhältnisse als auch die cTOI und pTOI Werte jeder einzelnen Stunde zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen.
In der Kontrollgruppe konnte eine statistisch signifikante positive Korrelation zwischen dem cTOI / pTOI Verhältnis und der Herzfrequenz beobachtet werden. Diese Korrelation war in der Infektionsgruppe nicht nachweisbar.
Zusammenfassung: In der aktuellen Studie konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den cTOI / pTOI Verhältnissen von Frühgeborenen mit einer Entzündung / Infektion und jenen von gesunden Frühgeborenen während des ersten Lebenstages festgestellt werden. Das unterschiedliche Verhalten des cTOI / pTOI Verhältnisses in Bezug auf die Herzfrequenz zeigt mögliche Interaktionen von Makro- (HR) und Mikrozirkulation (cTOI / pTOI Verhältnis) auf, weshalb die Bestimmung des cTOI / pTOI Verhältnisses vor allem bei schwer kranken Frühgeborenen zur frühzeitigen Erkennung kardiozirkulatorischer Probleme von großem Interesse sein könnte.
 
 Frühgeborene; hämodynamische Veränderungen; Infektion; Nahinfrarot-Spektroskopie; periphere muskuläre Oxygenierung; zerebrale Oxygenierung  
 
 2020  
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 Neonatologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Höller, Nina Maria; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Pichler, Gerhard; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Urlesberger, Berndt; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Cvirn, Gerhard; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.